Das Blockchain-Startup ConsenSys hat sich mit der Naturschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) zusammengetan, um gemeinsam eine Blockchain-Plattform zu lancieren, die die Allokation von Spendengeldern verbessern soll.

Wie es in einer entsprechenden Mitteilung vom 24. September heißt, hat die Partnerschaft zwischen ConsenSys und dem WWF eine Blockchain-Plattform namens Impactio hervorgebracht, die auf Ethereum basiert und darauf ausgelegt ist, die Verteilung von Spendengeldern an gemeinnützige Projekte aller Art zu optimieren.

Welches Problem löst Impactio?

Laut der Projektbeschreibung wächst die Spendenbereitschaft sowohl bei Unternehmen als auch bei Einzelpersonen zunehmend, besonders was die jüngeren Generationen betrifft. Allerdings ergibt sich bei der Verteilung von Spendengeldern oftmals das Problem, die „richtigen“ Projekte zu finden und fördern zu können. Die Impactio Plattform schickt sich an, diese Problemstellung zu lösen.

Um dem Abhilfe zu schaffen, können gemeinnützige Organisationen ihre Projekte auf der Plattform einreichen. Diese sollten sich grob an den „17 Zielen für nachhaltige Entwicklung“ der UN orientieren, um zugelassen zu werden. Sogenannte „Kuratoren“, also Experten auf verschiedenen Sachgebieten, setzen sich daraufhin mit den Inhalten der einzelnen Projekte auseinander. Jeder Kurator bekommt dafür Blockchain-Tokens gutgeschrieben und „unterstützt” Projekte, die er für empfehlenswert hält, mit einer gewissen Summe dieser Tokens. Nachdem andere Experten das Projekt dann ebenfalls geprüft haben, wird es in der Community zur Wahl gestellt und falls es von einer Mehrheit angenommen wird, werden die Spendengelder freigegeben und der Kurator erhält für seine Unterstützung eine Belohnung.

„Jeder Kurator kann ein Projekt mit einem beliebigen Betrag an Tokens unterstützen, während Kuratoren, die diese Empfehlung anfechten möchten, den gleichen Betrag an Tokens einsetzen müssen. Wenn es für ein Projekt keinen Einspruch gibt, wird es in der Community zur Wahl gestellt.“

Dieser Mechanismus soll bewirken, dass die Experten keine willkürlichen Empfehlungen bzw. Einsprüche abgeben können, sondern in gewisser Weise für ihre Meinung bürgen müssen. Dadurch sollen nur noch solche Projekte in der Spenden-Community zur Wahl gestellt werden, die mit ihren Konzepten überzeugen können.

Robby Greenfield, der Mitgründer von ConesenSys Social Impact, meint dahingehend:

„Viele wohltätige Organisationen haben das Problem, dass sie ihren potenziellen Geldgebern nicht beweisen können, dass deren Spendengelder bei ihnen gut aufgehoben sind.“

Die Zweifel der Spender sind allerdings berechtigt, da eine Studie der Kanzlei Nolo ergeben hat, dass 75 – 85% der wohltätigen Organisationen die ihnen zur Verfügung gestellten Gelder nicht zielführend nutzen. Impactio will mit dem Mechanismus der Vorauswahl (Peer-Review) dafür sorgen, dass Spendengelder ihrem tatsächlichen Zweck zu Gute kommen.