Der altehrwürdige Investmentexperte Charlie Munger, der Vizevorsitzender der einflussreichen Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway und damit zugleich die rechte Hand des Investmentgurus Warren Buffett ist, nimmt wieder mal kein Blatt vor dem Mund, wenn es um Kryptowährungen geht.

Im Rahmen einer Aktionärsversammlung des in Los Angeles ansässigen Zeitungsunternehmens Daily Journal Corporation verglich der hoch angesehene Finanzexperte Kryptowährungen gar mit Geschlechtskrankheiten.

„Ich habe ganz bestimmt nicht in Krypto investiert. Vielmehr bin ich froh, dass das an mir vorbeigegangen ist. Die sind wie eine Art Geschlechtskrankheit.“

Doch damit nicht genug, denn in seiner weiteren Ausführungen zu Bitcoin (BTC) & Co. ließ Munger verlauten, dass er sich ein sofortiges Verbot der Anlageklasse gewünscht hätte, weshalb er China gleichsam für das jüngst erteilte Krypto-Verbot lobt: „Sie liegen damit vollkommen richtig, und wir machen es total falsch.“

Die harsche Krypto-Kritik von Munger und Buffett ist allerdings nicht neu, denn die beiden einflussreichen Investoren haben von Anfang an scharf gegen die aufstrebende Anlageklasse geschossen. So kritisierte Buffett Bitcoin einst als Vermögenswert, der „keinen wirklichen Mehrwert schafft“. Viel schlimmer noch bezeichnete er den Krypto-Marktführer später dann sogar als „Rattengift zum Quadrat“, denn die Anlageklasse wäre nicht viel mehr als eine „Illusion, die Schwindler anzieht“.

Die neue, scharfzüngige Kritik von Munger scheint sich allerdings nicht in der Investitionsstrategie von Berkshire Hathaway widerzuspiegeln, denn das große Investmentunternehmen öffnet sich langsam für Kryptowährungen.

Wie aus offiziellen Dokumenten an die US-Börsenaufsicht hervorgeht, hat die Holdinggesellschaft ihre Investitionen in die Kryptobranche im letzten Quartal nochmals erhöht, indem zusätzliche Aktienanteile der Nubank angekauft wurden. Die brasilianische Fintech-Bank erfreut sich bei brasilianischen Krypto-Anlegern größter Beliebtheit.

Die Investition in die Nubank kann als Unterstützung von Buffett für die Kryptobranche gewertet werden, ohne dass damit zugleich seine Kritik an dieser hinfällig wird“, wie Greg Waisman, Mitgründer und Geschäftsführer des Wallet-Dienstleisters Mercuryo die scheinbare Widersprüchlichkeit auflöst.

Die Krypto-Community wehrt sich nichtsdestotrotz gegen die aktuellen Aussagen von Munger.

So weist der Krypto-Nutzer GmoneyNFT stellvertretend auf die Ironie hin, dass Munger zuvor Kritik an Fiatwährungen übt, um gleichsam den Stab über Kryptowährungen zu brechen.

Der Cryptonator1337 ruft wiederum das hohe Alter von Munger ins Gedächtnis, auf Grund dessen der Investmentexperte ohnehin wohl nur schwer Zugang zur innovativen Anlageklasse finden könne.