Laut mehreren Berichten sind mehrere französische Regierungswebseiten nach einem sogenannten Denial-of-Service-Angriff (DDoS), der vermutlich auf eine russische Hackergruppe zurückgeht, offline gegangen.
Unter den betroffenen Webseiten sind das Verwaltungsgericht von Paris, die Seite ansm.sante.fr des französischen Gesundheitsministeriums und die Seite des Kassationsgerichtshofs. Cointelegraph konnte bis Redaktionsschluss nicht auf die Websites zugreifen und erhielt die Warnung, dass die Verbindungen zu diesen Websites nicht sicher seien.
Quelle: Entropia Intel und Cointelegraph
Ersten Berichten von Entropia Intel zufolge sind die Angriffe vermutlich eine Reaktion auf die Verhaftung des Telegram-Gründers Pavel Durov in Frankreich am 24. August.
Macron über Durov-Verhaftung: Nicht politisch motiviert
Am 26. August gab der französische Präsident Emmanuel Macron eine Erklärung zu Durovs Verhaftung ab, in der er behauptete, diese sei nicht politisch motiviert. Macron bekräftigte Frankreichs Engagement für Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung und betonte gleichzeitig, dass der Ausgang von Durovs Fall von Frankreichs unabhängigem Justizsystem und nicht vom politischen Apparat des Landes bestimmt würde.
Quelle: Emmanuel Macron
Macrons erntete für seine Erklärung in der Krypto-Community und bei Verfechtern der freien Meinungsäußerung heftige Kritik. Der ehemalige VanEck-Direktor für die Strategie digitaler Vermögenswerte Gabor Gurbacs, fragte rhetorisch: "Sie verhaften den Mann und sehen dann, ob er etwas falsch gemacht hat? Ist das die 'Rechtsstaatlichkeit' und 'Meinungsfreiheit', von der Sie sprechen?"
Viele Branchenkollegen fordern Durovs Freilassung, darunter etwa der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin und der Milliardär Elon Musk. Nach der Nachricht von Durovs Inhaftierung äußerte Buterin seine Bedenken:
"Ich habe Telegram früher dafür kritisiert, dass sie es mit der Verschlüsselung nicht wirklich ernst meinen, aber angesichts der bisher verfügbaren Informationen scheint man der Plattform nur vorzuwerfen, dass sie 'unmoderiert' ist und die Daten der Leute nicht herausgibt. Das sieht sehr schlecht aus und ist besorgniserregend für die Zukunft der Software- und Kommunikationsfreiheit in Europa."
Die französische Staatsanwaltschaft veröffentlichten am 26. August ein Update, aus dem hervorging, dass die französischen Strafverfolgungsbehörden Durov bis zum 28. August festhalten können, um ihn zu Straftaten zu befragen, die von einer "ungenannten Person" begangen wurden, die mutmaßlich die Plattform betreibt.
Bisher wurde Durov von den französischen Behörden weder formell angeklagt noch wurde ihm ein rechtliches Fehlverhalten nachgewiesen.
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