Die deutsche Tochtergesellschaft von Crypto Finance hat vier Lizenzen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erhalten. Die Muttergesellschaft von Crypto Finance, nämlich die Deutsche Börse, bereitet unterdessen den Start einer digitalen Börse vor.

Crypto Finance (Deutschland) bietet Anlageprodukte, Verwahrung und Handel mit digitalen Vermögenswerten in für institutionelle Investoren an. Sie wird bereits von der Schweizer Finanzmarktaufsicht (FINMA) reguliert. Mit den deutschen Lizenzen kann das Unternehmen mit digitalen Vermögenswerten handeln sowie Abwicklungs- und Verwahrungsdienstleistungen für Institutionen in Deutschland erbringen, wie es in einer Ankündigung heißt.

Die Deutsche Börse erwarb 2021 eine Mehrheitsbeteiligung an der in der Schweiz ansässigen Crypto Finance Group. Crypto Finance bietet bereits Produkte an der Schweizer Börse SIX an und hat dort den ersten Schweizer Krypto-Investmentfonds lanciert.

Die Deutsche Börse kündigte im November an, eine Kryptowährungsbörse aufbauen zu wollen, die sich an institutionelle Nutzer richtet. Die neue Börse wird Berichten zufolge DBDX genannt und soll noch in diesem Jahr starten. Stijn Vander Straeten, CCEO der Crypto Finance Group, sagte zu den BaFin-Genehmigungen:

"Das zeigt, wie sehr wir uns für Transparenz und Sicherheit einsetzen, positioniert uns aber auch als vertrauenswürdiges Unternehmen auf dem Markt und trägt zur Entwicklung eines zuverlässigen Ökosystems für Krypto-Assets bei."

Crypto Finance soll so eine Rolle im Ökosystem dieser neuen Börse spielen. Clearstream ist eine Tochter der Deutschen Börse und gründete Digital Asset Securities Registry D7. Auch dieses Unternehmen dürfte eine Schlüsselkomponente für die neue Börse sein.

Mit der BaFin-Lizenz hat sich Crypto Finance auch innerhalb der Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Verordnung positioniert. Diese soll allmählich ab 2024 in Kraft treten.

Deutsche Börse ist auch Eigentümerin der Frankfurter Börse, die die digitale Börse Deutsche Börse Xetra betreibt.

Die BaFin lehnte im Juni 2023 einen Antrag von Binance auf eine Krypto-Verwahrungslizenz ab, kurz nachdem sie einen ebensolchen Antrag der Deutschen Bank genehmigt hatte. Im März genehmigte sie den Verwahrungsantrag von Börse Stuttgart Digital blocknox. Die Börse Stuttgart ist ein Konkurrent der Deutschen Börse. Im November genehmigte die BaFin auch die in den USA ansässige Firma BitGo, die somit Krypto-Verwahrung anbieten darf.

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