Die von den deutschen Banken Helaba, DekaBank, dwpbank und der DZ Bank gemeinsam betriebene Finledger-Plattform für die Ausgabe von Schuldscheinen mit Blockchain-Technologie ist mit einem Pilotgeschäft gestartet worden. Dies gaben die Institute am 21. Mai in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt.
Finledger etabliere damit einen neuen Marktstandard für die digitale Abwicklung von Schuldscheindarlehen und stelle eine “institutsübergreifende Plattform zur Verfügung, welche die Ansprache einer breiten Kundengruppe ermögliche”, so die Banken.
Im Gegensatz zu bestehenden Lösungen, die bereits “die Strukturierung und Platzierung von Schuldscheindarlehen auf digitalen Plattformen abbilden können”, digitalisiere Finledger zusätzlich auch die dahinterliegenden Abwicklungsprozesse. Dank Blockchain-Technologie könne zukünftig auch die Geschäftsbestätigung und Urkundenerstellung komplett digital erfolgen.
Auch eine “vollständig digitalisierte Abtretung und Kündigung von Schuldscheindarlehen” sei über Finledger möglich, betonen die Unternehmen. Im Vergleich zu gewöhnlichen Abwicklungsprozessen bei Darlehen sollen mit der Blockchain-Plattform nur noch die Hälfte der üblich anfallenden Einzelschritte benötigt werden.
Die physische Verwahrung von Dokumenten und der Versand von Wertsendungen könne mit Finledger komplett weggelassen werden was, so die Banken, auch deren Prozessrisiken und Kosten reduziere.
Nach dem Pilotgeschäft, bei der ein Schuldscheindarlehen erfolgreich über Finledger emittiert wurde, wollen die Partner im nächsten Schritt ein weiteres Testgeschäft mit einem externen Unternehmen durchführen. Nach dem Ende der Pilotphase soll Finledger auch anderen Banken zur Verfügung stehen.
Zahlreiche Banken experimentieren bereits mit dem Einsatz von Blockchain-Technologie für Finanzmarktprodukte. So wickelte etwa die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im Januar eine millionenschwere Geldmarkt-Transaktion ausschließlich mithilfe der Blockchain ab.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.