Ein Franchisenehmer mehrere Filialen von Domino’s Pizza in den Niederlanden hat heute bekanntgegeben, dass seine Mitarbeiter sich ihr Gehalt anteilig in Bitcoin auszahlen lassen können.

Die Immensus Holding, der betreffende Franchisenehmer von 16 der insgesamt 270 Filialen von Domino's Pizza in den Niederlanden, stellt es seinen Mitarbeitern offen, ob sie jegliches Gehalt oberhalb der Mindestlohngrenze in Euro oder Bitcoin (BTC) ausgezahlt bekommen. Der niederländische Krypto-Zahlungsdienstleister BTC Direct ist für die Abwicklung der Gehaltszahlungen an die mehr als 1.000 Mitarbeiter der Gesellschaft zuständig.

„Wir sind ein modernes Unternehmen, das mit vielen jungen Arbeitnehmern arbeitet“, wie Immensus-Miteigentümer Jonathan Gurevich dahingehend erklärt. Dem fügt er an: „Wir bekommen mit, dass Bitcoin für sie ein wichtiges Thema ist, weshalb wir ihnen eine Möglichkeit bieten wollen, Kryptowährungen zu besitzen.“

Das niederländische Gesetz verpflichtet Unternehmen, den monatlichen Mindestlohn in Euro auszuzahlen. Der jeweils festgeschriebene Betrag hängt von Alter und Arbeitsstunden der Angestellten ab, wobei allen voran Mitarbeiter im Alter von 15 bis 18 Jahren bei der Pizzakette mehr verdienen könnten als der gesetzliche Mindestlohn vorgibt. Dieser überschüssige Restbetrag könnte dann in Bitcoin ausgezahlt werden.

Die Ankündigung von Immensus kommt zum elfjährigen Jubiläum des ersten dokumentierten Bitcoin-Einkaufs, der als „Bitcoin Pizza Day“ in die Geschichte eingegangen ist, weil mit der betreffenden Transaktion zwei Pizzen erworben wurden. Allerdings ist der Zeitpunkt zugleich etwas ungünstig gewählt, denn in dieser Woche ist Marktführer Bitcoin auf 30.000 US-Dollar gecrasht, was auch den übrigen Markt mit nach unten gezogen hat.

„Die Auszahlung eines monatlichen Bitcoin-Gehalts ist vergleichbar mit einer Investition in Bitcoin nach dem Durchschnittskosteneffekt“, wie Jerrymie Marcus von BTC Direct erklärt. Und weiter: „Das bietet die gleichen Vorteile. Man muss den Markt nicht beobachten", und gleicht auf langfristige Sicht die kurzfristige Volatilität aus. "Die Mitarbeiter profitieren also automatisch davon, wenn sie ihr Gehalt in einem stetig steigenden Finanzprodukt angelegt haben.“

Der „Pionier“ der ersten Bitcoin-Transaktion war der Programmierer Laszlo Hanyecz im Jahr 2010, der für 10.000 BTC die beiden besagten Pizzen erstanden hatte. Dies würde nach heutigem Kursstand einem Gegenwert von mehreren Millionen Dollar entsprechen. Angesichts dieser rasanten Entwicklung bzw. dem dadurch verpassten Gewinn raten selbst eingefleischte Bitcoin-Fans teilweise davon ab, die Kryptowährung als Zahlungsmittel zu nutzen.

Der populäre Krypto-Experte Anthony Pompliano klinkt sich dieses Jahr ebenfalls in die „Feierlichkeiten“ zum Bitcoin Pizza Day ein, indem er eine Woche lang Pizzen verkauft, um mit den eingenommenen Geldern sowohl kleine und mittelständische Unternehmen als auch den Bitcoin Development Fund der Human Rights Foundation zu unterstützen. Auch hier soll dabei nicht mit Bitcoin gezahlt werden, wie „Pomp“ erklärt:

„Wir wollen nicht, dass die Leute uns ihre Bitcoin für Pizza geben, sondern wollen die Spendengelder in Form von US-Dollar einsammeln, die ohnehin langfristig an Wert verlieren.“