Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph.com wider. Jeder Investment- und Handelszug birgt ein Risiko und man sollte gut recherchieren, bevor man eine Entscheidung trifft.

Die Marktdaten stammen von der HitBTC Börse.

Globale Aktienmärkte: Neue Risse sichbar

Eine Korrelation zwischen globalen Aktienmärkten variiert im Laufe der Zeit. Dennoch können sie manchmal als Gruppe betrachtet werden und dabei wir ersichtlich, welche führen und welche hinterher hinken könnten. Diese abhängige Leistung kann einen Hinweis darauf geben, wie sich bestimmte Märkte als nächstes verhalten könnten, oder zumindest auf welche Anzeichen man achten sollte. In Fällen von hoher korrelierter Volatilität können diese Anzeichen besonders aufschlussreich sein, wie wir kürzlich erst gesehen haben.

Vor kurzem erreichte jeder Aktienmarkt einen Höchststand mit Rekordkursen oder Hochtrends Dann fielen sie zusammen stark und legten zusammen wieder eine Rallye hin. Investoren fragen sich nun: was passiert als nächstes? Ist die Volatilität vorbei oder sehen wir in nächster Zeit noch mehr starke Bewegungen?

Aktienmarkt

Europa könnte den Weg weisen. Letzte Woche sahen wir eine Fortführung des Bärentrends beim britischen FTSE 100 Index, der um 174,50 Punkte oder 2,41 Prozent gefallen ist und mit 7.069,90 geschlossen hat. Dieser Trend war auch beim deutschen DAX Index zu sehen, der mit einem Fall um 570,10 Punkten oder 4,57 Prozent und einem Schluss bei 11.913,70 die schlechteste Leistung gezeigt hat. Die Leistung ist aber nicht das, was am meisten verrät; am ehesten kann man etwas aus den Kurs-Charts herauslesen.

Letzte Woche ist jeder Markt unter sein Schwankungstief von vor vier Wochen gefallen und hat wöchentlich unter diesen Tiefs geschlossen. Dieses Kursverhalten hat eine Weiterführung des Bärentrends signalisiert. Das deutet nicht nur an, dass diese Kurse weiterhin nach unten gehen werden, sondern auch, dass sich die Bärenstimmung unter Investoren auch auf andere Märkte auswirken könnte. Die Märkte in Japan und China scheinen besonders gefährdet zu sein.

Nikkei 225 Index: Sinkflüge mit Lücken

Nach dem Tief von 20.940,15 von vor drei Wochen, das etwa beim Support der langfristigen Aufwärtstrendlinie lag, sprang der Nikkei 225 um bis zu 7,4 Prozent wieder nach oben. Damit kam er auf ein Wochenhoch von 22.502,05 und hat ein Retracement von 50 Prozent in Hinsicht auf den Abwärtstrend hingelegt. Doch die Resistance hat sich schnell gezeigt und die Anziehungskraft von unten erwies sich erneut als stärker. Das hat den Index um 711,14 Punkte oder 3,25 Prozent heruntergezogen und ihm damit einen Schluss bei 21.181,64 eingebracht. Beim Rückgang an der Spitze gab es zwei große Lücken, die die Entschiedenheit der Verkäufer gezeigt haben. Die Woche wurde mit einem Tiefststand seit 20 Wochen beendet, was ein Bärenanzeichen ist.

Ein Fall unter das Tief der letzten Woche von 21.088,96 ist ein kurzfristiges Bärensignal. Aber erst der Fall unter und darauf folgende tägliche Schlüsse unter dem kürzlichen Schwankungstief würde eine Weiterführung des aufkommenden Bärentrends auslösen. Der Nikkei bewegt sich auf das Level von 20.318 zu, wenn eine Weiterführung des Bärentrends ausgelöst wird.

NKY

Shanghai Composite: Weiterhin Durchbruch aus dem aufsteigenden Kanal

Technisch gesehen ist der Shanghai Composite im schlimmsten Zustand im Vergleich zu den großen Aktienindexen. Denn er ist deutlich aus dem langfristigen aufsteigenden Trendkanal nach unten ausgebrochen, als es kürzlich zum Abverkauf kam. Nach einem Fall um 14,6 Prozent vom Hoch von 3.587,03 vom Januar, hat der Index Support bei 3.062,74 gefunden. Daraufhin hat er eine Rallye um 8,9 Prozent hingelegt und ist mit 3.335,99 bei seinem Hoch von letzter Woche gelandet. Dieses Hoch hat auch ein Retracement von 50 Prozent des Rückgangs vervollständigt.

Wenn wir aber nun einen Schritt zurück gehen und uns das Muster ansehen, das sich da entwickelt, können wir einen Bären-Durchbruch beim aufsteigenden Trendkanal sehen. Dieser wird von einem Retracement gefolgt, der zurück zur Resistance-Zone führt, die etwa am Boden des Kanals liegt. Das ist das klassische Kursverhalten eines Bärentrends; Support-Durchbruch, gefolgt von einem Retracement zurück in diese Kurszone, um diese als Resistance zu testen. Ein Fall unter das Tief der letzten Woche von 3.228,59 würde einen weiteren Fall anzeigen.

TVC

Kryptowährungen: Ausschau nach relativer Stärke halten

Wie letzte Woche erstmals erwähnt, wurden die großen Kryptowährungen in den letzten paar Wochen immer stärker oder haben sich gefestigt. Und das auf eine relativ korrelierte Weise. Ein entscheidender Fortschritt oder Rückgang von einer oder ein paar wenigen Kryptowährungen könnte den Weg für die Gruppe weisen. Daher werden wir aufmerksam nach Anzeichen relativer Stärke und Schwäche Ausschau halten. Wir können nicht nur eine relative Stärke bei der Leistung sehen, sondern auch innerhalb der Entwicklung des Aufwärtstrends. Manchmal kann das ein zuverlässigerer Indikator dafür sein, was als nächstes kommt. Denn ein Trend neigt dazu, sich einige Zeit zu halten und während er fortschreitet gibt es viele Bullensignale, die eine Möglichkeit bieten, beim Fortschritt einzusteigen.

Krypto

Diese Woche waren sechs von acht Kryptowährungen, die wir im Auge behalten haben, positiv und nur zwei negativ, aber nur um 5 Prozent. Das ist eine Verbesserung im Vergleich zur vorhergehenden Woche, in der alle gefallen sind.

Monero führt aus technischer Sicht genauso wie letzte Woche, als er einen Anstieg um 64,57 US-Dollar (52,45 Euro) oder 23,2 Prozent und einen Schluss bei 342,80 US-Dollar (278,45 Euro) verzeichnen konnte. Aus technischer Sicht ist der Bitcoin hinter Monero. Denn Bitcoin stieg letzte Woche um 8,5 Prozent und schloss bei 11.029,99 US-Dollar (8959,33 Euro). Zum Monero wird weiter unten mehr gesagt.

Bitcoin versucht, aus dem neuen Trendhoch auszubrechen. Wenn das passiert, wäre das für ihn ein Bullenanzeichen. Kommt er über das vorherige Schwankungshoch von 11.780 US-Dollar (9568 Euro), würde das eine Fortführung des Aufwärtstrends signalisieren, der auf den Boden bei 5.920,72 US-Dollar (4.809,22 Euro) von vor einem Monat folgte. Letzte Woche stieg der Bitcoin um 863,9 US-Dollar (701,72 Euro) oder 8,5 Prozent und schloss mit 11.029,99 US-Dollar (8959,33 Euro).

IOTA zeigte mit einem Anstieg um 0,21 US-Dollar (0,17 Euro) oder 12,1 Prozent und einem Schluss bei 1,92 US-Dollar (1,56 Euro) die zweitbeste Leistung letzte Woche. Er kämpfte damit, höher zu steigen, als er vor drei Wochen sein Hoch von 2,21 US-Dollar (1,80 Euro) erreichte und daraufhin einen Pullback hatte. In den letzten 5 Tagen etwa hat er sich gegen die Resistance-Zone gedrängt, die bei seiner langfristigen Downtrendlinie liegt. Ein Durchbruch über das Sechs-Tageshoch von 2,09 US-Dollar (1,70 Euro) würde eine Bewegung über dieser Linie signalisieren und wäre ein frühes Bullensignal. Dafür wäre dann aber im Rahmen des Kursanstiegs noch weitere Bestätigung nötig, wenn dieser Fall eintreten sollte.

Monero: Führung des Kryptosektors nach oben

Wenn man die Kursstruktur und den Fortschritt des Aufwärtstrends in Betracht zieht, führt der Monero den Kryptosektor nach oben. Nach dem Boden bei 150 US-Dollar (121,84 Euro) von vor vier Wochen hat der Kurs von XMR/USD eine Rallye hingelegt, bei der er um 223,82 US-Dollar (181,80 Euro) oder 149,2 Prozent angestiegen ist und am Samstag mit 373,82 US-Dollar (303,64 Euro) geschlossen hat. Der Boden sieht, unabhängig von der Rallye, sehr solide aus. Denn er deckt sich mit der vorherigen Resistance (jetzt Support) des Hoch vom Oktober bis September 2017 und der Fibonacci-Retracement-Zone von 78,6 Prozent.

XMR

Ein Signal für die Fortführung des Bullentrends wurde Ende letzte Woche sichtbar, als die Kryptowährung über sein vorheriges Schwankungshoch von 330 US-Dollar (268,05 Euro) ausgebrochen ist. Dieser Ausbruch spiegelt eine Stärke der zweiten Runde des Aufwärtstrends vom kürzlichen Boden aus wieder. Bisher ist der Monero die erste von den acht Kryptowährungen, von denen wir sprechen, der sein Schwankungshoch überwunden hat, das seit den Böden von vor einem Monat erreicht wurde. Jetzt ist er in einer guten Position, um zumindest einen gemäßigten Schritt oder ein ABCD-Muster im Bereich von 437,49 US-Dollar (355,36 Euro) zu machen. Oder sogar noch weiter nach oben zu steigen. In Kombination mit der Resistance-Zone beim Schwankungshoch von 449,18 US-Dollar (364,86 Euro) vom Januar, bekommen wir eine Ziel-Zone von etwa 437,49 US-Dollar (355,36 Euro) bis 449,18 US-Dollar (364,86 Euro).

Dash: Könnte wieder in die Gänge kommen

Der Dash ist letzte Woche um 26,32 US-Dollar (21,38 Euro) oder 4,2 Prozent gesunken und hat mit 604,28 US-Dollar (490,84 Euro) geschlossen. Seit Anfang des Jahres ist der Kurs von DASH/USD um 40,1 Prozent von seinem Rekordhoch von 1.625 US-Dollar (1.319,94 Euro) vom Dezember gefallen. Auf dieses Hoch folgte ein Kursfall auf den Support, der etwa bei der vorherigen Resistance beim Schwankungshoch vom August letzten Jahres lag. Damit erreichte er ein Tief von 376,05 US-Dollar (305,45 Euro). Von dort aus sprang er wieder um 99,3 Prozent nach oben und erreichte damit vor drei Wochen ein Hoch von 749,41 US-Dollar (608,72 Euro).

In den letzten 10 Tagen hat der Dash sich innerhalb einer relativ engen Spanne gefestigt. Dieses liegt zwischen dem Support von 570,68 US-Dollar (463,55 Euro) und der Resistance von 652 US-Dollar (529,60 Euro). Diese Spanne liegt genau beim Support der langfristigen Aufwärtstrendlinie. Daher ist dieses Konsolidierungsmuster potenziell von hoher Bedeutung, da die aufsteigende Linie den langfristigen Aufwärtstrend repräsentiert.

DASH

Es kann eine Fortführung des Trends erwartet werden, bis etwas Gegenteiliges zu sehen ist. Folglich wäre ein entschiedener Ausbruch über 652 US-Dollar (529,60 Euro) nicht nur ein Ausbruch aus der kurzfristigen Konsolidierungsspanne. Das würde auch einen erfolgreichen Test des Supports der Trendlinie darstellen und zu zusätzlichen Anzeichen für eine Fortführung des Bullentrends führen. Die Fibonacci-Retracement-Level des Downtrends werden auf dem beigefügten Chart dargestellt und können als potenzielle kurzfristige Ziele betrachtet werden.

Ein Durchbruch unter 570,68 US-Dollar (463,55 Euro) wäre ein Bärenanzeichen und wäre schon das zweite Mal, dass die Aufwärtstrendlinie unterbrochen wurde.

Die Marktdaten stammen vom HitBTC-Börsenmarkt; die Diagramme für die Analyse stammen aus TradingView .