Die Ethereum-Spot-Indexfonds (ETFs) verzeichnen seit ihrem Debüt in den USA im Juli 2024 ein stetiges Wachstum, während auch Treasury-Unternehmen mit Fokus auf ETH auf dem Vormarsch sind.

Die Zuflüsse in Ethereum (ETH) ETFs stiegen diesen Monat um 44 % und kletterten laut dem Krypto-Datendienst SoSoValue von 9,5 Mrd. US-Dollar am 1. August auf 13,7 Mrd. US-Dollar am 28. August. Die Experten meinen, dass die deutliche Nachfrage von institutionellen Anlegern die Marktentwicklung spürbar beflügelt.

„Nach einer längeren Phase der Underperformance gegenüber Bitcoin und einer verschlechterten Anlegerstimmung hat Ethereum in letzter Zeit eine regelrechte Wiedergeburt sowohl hinsichtlich seiner Adoption als auch seines Wertversprechens erlebt“, erklärte Fabian Dori, Chief Investment Officer bei Sygnum, gegenüber Cointelegraph.

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Ethereum-ETF Kapitalflüsse. Quelle: SoSoValue.com

Hinter dem Interesse der Investoren steht eine wachsende Zahl von Unternehmen, die ETH in ihre Treasuries einführen. Obwohl Bitcoin (BTC) weiterhin die Kryptowährung ist, die am häufigsten mit Treasury-Unternehmen in Verbindung gebracht wird, gewinnen Ethereum-Treasuries in der Wirtschaft zunehmend an Bedeutung.

Laut den Daten von StrategicETHReserve halten Unternehmen außerhalb der Finanzbranche derzeit schon 4,4 Millionen ETH bzw. 3,7 % des Gesamtangebots im Wert von 19,18 Milliarden US-Dollar (zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels).

„Eine wichtige Triebfeder dafür ist die verbesserte Regulierung wie zum Beispiel der Genius Act, der traditionellen Investoren die Sicherheit gibt, Infrastruktur und Anwendungsfälle für diese neue Technologie aufbauen zu können“, sagte Dori.

Getrieben durch die Nachfrage von Treasury-Unternehmen und ETFs stieg der Ethereum-Kurs im August um fast 27 % auf 4.316 US-Dollar am Freitag, gegenüber etwa 3.406 US-Dollar am 1. August, laut Cointelegraph Markets Pro.

„Treasury-Unternehmen sind große Käufer“, betonte auch Geoffrey Kendrick, Global Head of Digital Assets Research bei Standard Chartered, gegenüber Cointelegraph. „Sie werden so schnell nicht verkaufen. Also ja, die Auswirkungen werden bestehen bleiben.“

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Kombinierte Vermögen von Ethereum-ETFs und Treasury-Unternehmen. Quelle: StrategicETHReserve

Ethereum-Roadmap am Wendepunkt

Branchenbeobachter sind optimistisch hinsichtlich der Aussichten für Ethereum, meinen jedoch, dass die kommenden Monate für das Ökosystem des Netzwerks entscheidend sein werden. „Die Roadmap von Ethereum steht vor einem entscheidenden Wendepunkt“, erklärten die Analysten von Bitfinex gegenüber Cointelegraph.

„Die bevorstehenden Upgrades sollen die Effizienz von Smart Contracts und die Benutzerfreundlichkeit von Validatoren erheblich verbessern und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Ethereum als institutioneller Layer für Zahlungsabwicklungen steigern“, sagten sie und fügten hinzu:

„Unterdessen generieren das Restaking über EigenLayer und das Wachstum der L2-Rollup-Aktivitäten echte Umsätze für das Protokoll und lenken die Aufmerksamkeit der Entwickler wieder auf das Ökosystem.“

Ethereum zieht das Tempo seiner Upgrades an und erreichte dadurch wichtige Meilensteine in Richtung Skalierbarkeit und langfristiger globaler Nutzbarkeit.

Das Pectra-Upgrade im Mai erweiterte die Validator-Obergrenzen und führte die Kontoabstraktion ein. Die Fusaka-Hardfork ist bereits für den 5. November geplant und wird PeerDAS implementieren, um die Arbeitslast der Nodes zu verringern und die Datenverfügbarkeit zu verbessern.

Allerdings hat die Umsatzgenerierung von Ethereum nicht mit der Kursentwicklung Schritt gehalten. In den letzten 30 Tagen erzielte das Netzwerk Gebühreneinnahmen in Höhe von 41,9 Millionen US-Dollar, was nur einem Bruchteil der 433,9 Millionen US-Dollar von Tron im gleichen Zeitraum entspricht.

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