Das neue Gesetz zur Regulierung von Smart Contracts, das bereits vom Europäischen Parlament angenommen wurde, hat für Aufruhr in der Blockchain-Community gesorgt. Einige Leute sind der Meinung, es werde schwierig, das Gesetz auf alle Smart Contracts anzuwenden.

Smart Contracts müssen Notausschalter haben

Am Montag wurde eine Änderung des EU-Datenschutzgesetzes von den Mitgliedsstaaten veröffentlicht. Laut dieser müssen Smart Contracts künftig einen Notausschalter haben.So können diese, wenn nötig, deaktiviert werden. Tatsächlich wird in dieser Änderung ein Notausschalter als wichtige Sicherheitsfunktion bei Smart Contracts betrachtet. Damit könne man einige Risiken eingrenzen, falls ein Smart Contract scheitert oder es zu Missbrauch kommt.

Der Rat der Europäischen Union hat bereits grünes Licht für das Gesetz gegeben. Das Gesetz spiegelt auch die für die Gesetzgeber des Europäischen Parlaments wichtigsten Vorschläge wider. Eine abschließende Formulierung steht allerdings noch aus, bevor es zu einer Verabschiedung kommen kann. Das Parlament und der Rat sowie die Europäische Kommission müssen hierbei eine Einigung erzielen.

Allerdings hat der Gesetzesvorschlag sowie die Bedingung, dass Smart Contracts in Zukunft einen Notausschalter haben müssen, in der Blockchain-Community Unbehagen hervorgerufen. Einige Leute glauben, dieses Gesetz untergrabe die automatisierte und unveränderbare Natur von Smart Contracts.

Reaktionen auf Gesetzesvorschlag gemischt

In einer Mitteilung sagte der schwedische Minister und Leiter der Diskussionen im Rat Erik Slottner am Freitag, das Gesetz sei in mehrerlei Hinsicht von Vorteil. Er sagte, es würde „den freien Datenverkehr innerhalb der EU und zwischen den Sektoren ermöglichen, was Unternehmen, Forschern, öffentlichen Verwaltungen und der Gesellschaft zugutekommt“.

Tatsächlich gelten die Bestimmungen dieses Gesetzesvorschlags nur für Smart Contracts, die Daten im Zusammenhang mit smarten Haushaltsgeräten wie Autos und Kühlschränken sammeln. Noch ist unklar, wie diese sich konkret auswirken werden. Der Gründerin der Lobbygruppe European Crypto Initiative Marina Markezic zufolge könnte es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, die geplanten Vorgaben des Parlaments auf den Großteil der Smart Contracts anzuwenden.

Auch Thierry Breton, ein hochrangiger Kommissionsbeamter, der für digitale Themen zuständig ist, kritisierte den Vorschlag. Eine solche Vorgabe mache es unmöglich, Standards für Smart Contracts festzulegen.