Die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA), eine nichtstaatliche Selbstregulierungsorganisation, hat vor kurzem einen Bericht veröffentlicht, in dem sie die potenziellen regulatorischen Auswirkungen für Finanzunternehmen, die im Metaverse tätig sind, darlegt.

Neben einer Aufschlüsselung des aktuellen Stands der Metaverse-Aktivitäten in der Finanzbranche und Prognosen für die Zukunft der Technologie widmet FINRA mehrere Absätze des Berichts auch dem Hinweis an die Unternehmen, dass sowohl ihre Regeln als auch die einschlägigen staatlichen Vorschriften für ihre Aktivitäten im Metaverse genauso gelten wie für alle anderen.

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FINRA-Bericht zum Metaverse. Quelle: FINRA

„Mitgliedsfirmen sollten auch die potenziellen Auswirkungen auf ihre aufsichtsrechtlichen Verpflichtungen im Auge behalten, wenn sie überlegen, ob sie das Metaverse in ihre internen Systeme und Prozesse integrieren oder diese Technologie in ihren Produktangeboten nutzen wollen“, schrieb die Organisation in dem am 24. Oktober veröffentlichten Bericht entsprechend.

Metaverse birgt großes Potenzial

Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die globalen Metaverse-Umsätze im Jahr 2024 potenziell bis zu 800 Milliarden US-Dollar erreichen könnten und dass einige Analysten davon ausgehen, dass sie bis 2031 sogar über 3 Billionen US-Dollar zum globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitragen werden.

Während sich die Metaverse-Technologie bisher häufig noch auf Spiele und industrielle Anwendungen konzentriert, untersuchte die FINRA mehrere Anwendungsfälle speziell für die Finanzbranche, darunter Datenvisualisierung, digitale Zwillinge und virtueller Handel. Sie hat dabei auch mehrere Herausforderungen identifiziert, denen sich die Metaverse-Branche als Ganzes und speziell die Anwendungsfälle im Finanzbereich gegenübersehen.

Zu den größten Herausforderungen zählen demnach Sicherheit und Datenschutz. Da der Begriff „Metaverse“ etwas diffus ist und zahlreiche Technologiebereiche abdeckt, ist es laut dem Bericht für eine reibungslose Einführung von größter Bedeutung, dass spezifische Plattformen die regulatorischen Anforderungen von Finanzinstituten, Brokern und Händlern erfüllen.

Die FINRA wies auch darauf hin, dass trotz des experimentellen Charakters vieler Geschäftsprojekte im Metaverse diese Aktivitäten immer noch denselben rechtlichen Beschränkungen und Anforderungen unterliegen wie alle anderen Geschäfte in der Finanzdienstleistungsbranche.

Dahingehend heißt es:

„FINRA erinnert ihre Mitglieder daran, dass die FINRA-Vorschriften – die technologieneutral sein sollen – und die Wertpapiergesetze im Allgemeinen weiterhin gelten, wenn Mitgliedsfirmen das Metaverse im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit nutzen, genauso wie sie gelten, wenn Mitgliedsfirmen eine andere Technologie oder ein anderes Tool nutzen. Die Nutzung einer bestimmten Technologie entbindet die Firmen nicht von ihren regulatorischen Verpflichtungen.“

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