Das Nachrichtenportal Financial Times (FT) veröffentlichte am Mittwoch, 25. April, einen Artikel, in dem Behauptungen von mehreren Personen gegen IOTA aufgeführt wurden. Laut dem Bericht der FT haben einige Mitglieder des IOTA-Teams mit rechtlichen Schritte oder Gewalt im Umgang mit Kritikern ihres Online-Projekts gedroht.

Ralf Rottmann, Mitglied des Vorstands der IOTA Foundation, sagte gegenüber Cointelegraph, dass er "erst kürzlich dem Vorstand beigetreten ist und ihm keiner der mutmaßlichen Vorfälle persönlich bekannt ist":

"Was ich weiß: Die IOTA Foundation gewinnt weiterhin renommierte Unternehmenspartner und Berater, die alle sorgfältig prüfen, mit wem sie zusammenarbeiten. Das spricht für sich. Ich habe auch nie persönlich gesehen, dass Mitglieder der IOTA Foundation irgendjemanden einschüchtern. Es gab hitzige Debatten über Twitter, aber das gehört, wie Sie wissen, zu diesem Bereich dazu. Wäre Super, wenn Cointelegraph sich auf den Fortschritt konzentriert und positiv bleibt!"

Der FT-Artikel erläutert die Antwort von IOTA auf eine Studie im letzten Herbst, die von MIT Media Lab durchgeführt wurde und über die auf Medium geschrieben wurde. In dieser heißt es, dass die Forscher eine Schwachstelle in der IOTA-Hash-Funktion gefunden haben - geschrieben von IOTA Entwicklern. Das würde Fälschungen von IOTA-Unterschriften ermöglichen.

Die offensichtlichen Sicherheitslücken wurden seitdem beseitigt und das IOTA-Team hat seitdem erklärt, dass die Sicherheitslücken keine Fälschung ermöglicht hätten, da ihr Koordinator das verhindert hätte. Das IOTA-"Tangle"-System sei im Gegensatz zu einem Blockchain System noch nicht dezentralisiert.

Laut FT habe das Vorstandsmitglied der IOTA Foundation Dominik Schiener eine Nachricht auf Slack geschickt, als eine Autorin für Forbes über die MIT-Studie schrieb. Darin soll er geschrieben haben, sie müsse "mal geklatscht werden".

Tim Swanson, Direktor des Technologie-Beratungsunternehmens Post Oak Labs, sagte in Bezug auf die Antwort der IOTA über die gemeldeten Sicherheitslücken, die vom MIT gefunden wurden gegenüber der FT:

"Sobald Sie anfangen, unabhängige Forschungsteams zu bedrohen, die alles genau überprüfen... schaffen Sie nicht nur eine feindselige Atmosphäre, sondern schaffen ein Umfeld, in dem sich Sicherheitsforscher nicht länger sicher fühlen, wenn sie eine unabhängige Überprüfung von Behauptungen liefern sollen, die der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen."

IOTA-Chef David Sønstebø hat bei Nachrichtenseiten auf Twitter, zum Beispiel TheNextWeb und andere Twitter-Nutzer, die IOTA kritisieren, beleidigt. Im Februar dieses Jahres schrieb IOTA auf Twitter, dass es TheNextWeb wegen "absichtlicher Diffamierung" auf die "schwarze Liste" setzen würde:

https://twitter.com/iotatoken/status/966309603389698048?lang=en

Sønstebø sagte einmal auf Twitter - ironisch - dass er "unprofessionell" gegenüber den Medien sei. Er hat zuletzt vor über einer Woche getwittert:

"Ich bin "unverblümt" und brutal ehrlich gegenüber Leuten, die IOTA, ein gemeinnütziges Projekt mit reinen Absichten, mit Unwahrheiten, verrückten Anschuldigungen und allgemeiner Verleumdung angreifen, ja. Wenn ich deshalb unhöflich, bin ich verf**** nochmal unhöflich."

FT bezeichnet die "Troll-Armee" von IOTA als Einschüchterung von Menschen in einem solchen Ausmaß, dass drei Personen, mit denen sie für den Artikel sprechen wollten, sich weigerten, dies zu tun. Einer davon hat dabei mit physischer Gewalt gedroht.

Swanson sagte gegenüber der FT auch, dass er den Retweet eines Artikels, der IOTA kritisiert, gelöscht hatte, weil er sich "eingeschüchtert" gefühlt habe, nachdem er Skype-Nachrichten von einem Mitglied des IOTA-Teams über seinen Retweet erhalten hatte. Zu den Vorwürfen von Swanson im FT-Artikel befragt, sagte Rottman gegenüber Cointelegraph, dass die "IOTA Foundation diese nachweislich falschen Behauptungen kategorisch dementiert":

"Timothy Swanson ist seit 2013 ein Bekannter von David Sønstebø und hat über die Jahre regelmäßig verschiedene Themen rund um den Kryptobereich diskutiert. David war perplex, als er sah, wie Swanson die Geschichte von DCI retweetete und hat ihm lediglich zwei informelle Fragen über Skype geschickt: 'Hey' und 'Wieso retweetest du FUD?'. Das die gesamte Kommunikation von David mit Swanson. Swanson hat daraufhin die Tweets entfernt. Hier wurde niemand eingeschüchtert. Ich habe einen Screenshot von der Skype-Unterhaltung, die David am 12. Dezember 2017 mit Timothy führte gesehen und ich verstehe in keiner Weise, wie sich irgendjemand möglicherweise einschüchtert fühlen könnte von der Art, wie David auf ihn zuging."

Während eines Interviews mit Cointelegraph im Januar sprach Sønstebø über die Zukunft von IOTA und betonte "das fantastische Team, das sie zusammengestellt und weiterhin zusammenstellen. Das wichtige für das Projekt dabei ist, dass weltweit führende Entwickler und Berater dabei sind. Und viele Projekte betrachten das als sekundär, aber die Ausführung ist alles."