Die US-amerikanische Investmentbank Goldman Sachs will in den kommenden Monaten Derivatprodukte für Ether (ETH) anbieten. Das könnte eine breitere Akzeptanz der zweitgrößten Kryptowährung nach sich ziehen und ist eine deutliche Abkehr von der ehemals äußerst kritischen Haltung der Institution gegenüber digitalen Vermögenswerten. 

Mathew McDermott, Geschäftsführer für digitale Vermögenswerte bei Goldman, bestätigte am Montag, dass die Investmentbank Ether-Optionen und -Futures anbieten will. In einem Interview mit Bloomberg News sagte McDermott, die institutionelle Nachfrage nach Kryptowährungen werde trotz der jüngsten Marktvolatilität weiter wachsen:

"Die institutionelle Akzeptanz wird weiter wachsen. [...] Trotz der Korrektur sehen wir weiterhin ein großes Interesse an dieser Branche."

McDermott verwies auf eine Umfrage unter 850 Institutionen von letzter Woche. Fast 10 Prozent der Befragten gaben dabei an, dass sie mit Krypto handeln und 20 Prozent seien daran interessiert, in den Markt einzusteigen.

Die institutionellen Zuflüsse in Ether-Produkte beliefen sich allein in diesem Jahr auf fast 1 Mrd. US-Dollar, der Gesamtwert betrug etwa 11,1 Mrd. US-Dollar, wie es auf CoinShares heißt.

In diesem Zusammenhang: Goldman Sachs: Nun auch Bitcoin-Derivate im Angebot

Goldman hat Anfang Mai einen eingeschränkten Bitcoin (BTC)-Derivatehandelsplatz eröffnet. Die Abteilung für globale Währungen und Schwellenmärkte der Bank ist für dieses Produkt zuständig und wird von McDermotts digitaler Vermögenswertabteilung betreut.

Goldman hat in Sachen digitale Vermögenswerte allerdings schon mehr getan, als nur Handelsplätze zu eröffnen. Wie Cointelegraph berichtete, führte die Bank vor kurzem eine Investitionsrunde für Coin Metrics, einer bekannten Kryptowährungsinformationsplattform, an, bei der 15 Mio. US-Dollar aufgebracht wurden. McDermott sagte, Goldman schaue sich "eine Reihe von verschiedenen Unternehmen an, die zu unserer strategischen Ausrichtung passen".