Sharmin Mossavar-Rahmani, Chief Investment Officer (CIO) der Investment Strategy Group bei Goldman Sachs, hat in einem Interview mit Business Insider am 27. Februar davon gesprochen, dass Kryptowährungen in einer Blase stecken, die, wenn sie platzt, nur ein Prozent des globalen BIP beeinflussen wird.

Mossavar-Rahmani, welche die Anlagestrategien für Kunden mit einem Vermögen von über 10 Millionen Dollar leitet, sagte, dass Kryptowährungen das "heiße Thema" unter ihren Kunden und Kollegen seien. Goldman Sachs erkenne die Chancen an, welche die Blockchain-Technologie vielen Fintech-Unternehmen bieten könne, aber dass sich Kryptowährungen "in ihrem jetzigen Format" "in einer Blase" befänden.

Im Interview verwies Mossavar-Rahmani auf Daten aus einem öffentlichen Bericht der Investment Strategy Group von Goldman Sachs, der die Kursentwicklung von Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) mit Aktienblasen der Vergangenheit wie dem japanischen TOPIX-Index von 1990 und dem Nasdaq im Jahr 2000 vergleicht.

Mossavar-Rahmani argumentierte, dass TOPIX und Nasdaq "im Vergleich zu den Kryptowährungen wie eine flache Linie" aussähen, und selbst im Vergleich zur berüchtigten Tulpenblase in den frühen 1600er Jahren der Bitcoinpreis zu hoch sei. Sie fügte hinzu, dass der Ethereum-Preis sogar "noch astronomischer ist", und dessen Blase in Charts sogar die von Bitcoin noch weit übertrifft.

Normalized Levels

Normalized Levels

Mit Blick auf ein mögliches Platzen der Krypto-Blase schätzt Mossavar-Rahmani, dass dieses keine globale Finanzkrise zur Folge hätte, da Krypto-Währungen einen weitaus kleineren Teil der Weltwirtschaft ausmachten als frühere Blasen.

"Krypto-Währungen sind ein viel kleinerer Teil der Weltwirtschaft, egal ob man sie mit dem US-BIP oder dem globalen BIP vergleicht, sie machen weniger als 1% des globalen BIP aus", erklärte Mossavar-Rahman.

Sie räumt ein, dass es bedeutende Investitionen in den Bau von Börsen, Infrastrukturen und Hedgefonds im Kryptobereich gegeben hat, und dass, wenn die Blase platzt, einige Leute "Schaden erleiden werden." Es sei  aber nur "ein sehr, sehr kleiner Teil des globalen BIP...", so die Investment-Chefin von Goldman Sachs.

Am 31. Januar dementierte Lloyd Blankfein, CEO von Goldman Sachs, dass sein Unternehmen plane ein Krypto-Währungs-Handelsdesk zu eröffnen, obwohl die New Yorker Bank bereits seit 2015 am Krypto-Handelsdesk Circle beteiligt ist.