Der Krypto-Vermögensverwalter Grayscale hat am selben Tag, an dem der CEO der Muttergesellschaft Digital Currency Group Barry Silbert seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat von Grayscale bekannt gab, einen geänderten S-3-Antrag bei der US-Wertpapieraufsicht eingereicht.

Einige Krypto-Kommentatoren glauben, dass Silberts Abgang die Chancen erhöhe, dass Grayscale seinen Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) erfolgreich in einen Bitcoin-Spot-ETF umwandeln kann.

Lumida Wealth-CEO Ramah Luwalia spekuliert, dass Silberts Rücktritt wahrscheinlich aus eigenem Antrieb erfolgte, um die Chancen für die ETF-Zulassung zu verbessern. Das sei zum großen Teil auf die laufenden Ermittlungen der SEC gegen Silbert und DCG zurückzuführen.

Adam Cochran, ein Partner bei der Krypto-Risikokapitalfirma Cinneamhain Ventures, vermutet, dass Silberts Rücktrittsentscheidung "mit Sicherheit eine Vereinbarung" zwischen Grayscale und der SEC gewesen sei, die vor der Genehmigung des Umwandlungsantrags getroffen wurde.

Silberts Rücktritt wurde in einem Antrag bei der SEC eingereichten vom 26. Dezember vermerkt. In diesem kündigte das Unternehmen an, dass DCGs Finanzchef Mark Shifke Silbert als Vorstandsvorsitzender bei Grayscale ablösen werde.

Neben Silberts Rücktritt war beim geänderten S-3-Antrag auch bemerkenswert, dass Grayscale laut Eric Balchunas, einem leitenden ETF-Analysten bei Bloomberg, "letzlich doch zu einem Barmittel-Modell übergegangen" sei.

Die Frage nach Bargeld- oder Sachwertschöpfungen sind ein großer Konfliktpunkt zwischen Vermögensverwaltern, die einen Bitcoin-ETF auflegen wollen, und der SEC.

Während die meisten aktien- und rohstoffbasierten ETFs nach einem Sachwertmodell funktionieren, über das Marktteilnehmer direkt mit dem Vermögenswert im Fonds interagieren, bedeutet ein sogenanntes Cash-Creation-Modell, dass neue Anteile an einem Bitcoin-Spot-ETF nur durch Bargeldtransaktionen geschaffen oder zurückgenommen werden könnten.

Die Tatsache, dass die SEC Broker-Dealer daran hindert, direkt mit Bitcoin zu handeln, betrachet die Community als Versuch, die Bitcoin, die sich von den Börsen wegbewegen, besser verfolgen und mögliche Risiken im Zusammenhang mit Anti-Geldwäsche oder Identitätsprüfungen mindern zu können.

Scott Johnsson, General Partner bei VB Capital, merkte an, dass die SEC zwar vorgibt, für den Anlegerschutz zu stehen, das Cash-Creation-Modell jedoch ein größeres Risiko für Anleger darstellen könnte.

"Obwohl alle anderen Spot-Rohstoff-ETFs mit Sachwertmodellen arbeiten, muss das hier jetzt auf neuartige Weise über Barmittel erfolgen. Wer weiß, ob das funktionieren wird", so Johnsson.

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