Die Bitcoin (BTC)-Bullen waren euphorisch, als der Kurs am 10. November auf 69.000 US-Dollar stieg. Der Zuwachs um 14,5 Prozent innerhalb von fünf Tagen bedeutete, dass sie bei Auslauf der Optionen am 12. November einen Gewinn von 715 Millionen US-Dollar erzielen würden.

Der Rückgang am 16. November um 9 Prozent hat die Bullen überrascht, besonders weil die meisten Call-Optionen (Käufe) für den 19. November bei 66.000 US-Dollar oder höher gesetzt wurden. Das Kursniveau wurde allerdings nur sporadisch erreicht.

Bitcoin/USD-Kurs auf FTX. Quelle: TradingView

Die Bären könnten Glück gehabt haben, denn die beiden negativen Ereignisse in den letzten Tagen stattfanden. Am 12. November lehnte die US-Wertpapieraufsicht den Antrag von VanEck auf einen Bitcoin-ETF ab. Diese Ablehnung wurde weitgehend erwartet, aber die Begründung wurde zum Gesprächsthema.

Die SEC sagte, sie sei sich unsicher in Bezug auf den Stablecoin von Tether (USDT) und die mangelnden Maßnahmen zur Verhinderung von Betrug und Marktmanipulation im Bitcoin-Handel. Der leitende ETF-Analyst und Kryptowährungsexperte bei Bloomberg Eric Balchunas hatte bereits prognostiziert, dass die Chance auf eine Zulassung bei einem Prozent liege. Die Ablehnung war daher keine Überraschung.

Außerdem hat der US-Präsident Joe Biden am 15. November das Infrastrukturgesetz unterzeichnet. Dieses sieht vor, dass ab 2024 Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten im Wert von mehr als 10.000 US-Dollar an die Steuerbehörde IRS gemeldet werden müssen.

Angesichts der Umstände bereuen die Bullen wahrscheinlich, dass sie beim wöchentlichen Verfall von Optionen im Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar am 19. November nicht konservativer gewettet haben.

Bitcoin-Optionen und offenes Interesse für den 19. November. Quelle: Bybt

Auf den ersten Blick dominieren die Kaufoptionen (Calls) im Wert von 630 Million US-Dollar den wöchentlichen Verfall um 35 Prozent gegenüber den Verkaufsoptionen (Puts) im Wert von 470 Millionen US-Dollar. Dennoch ist das Call/Put-Verhältnis von 1,35 trügerisch, da der jüngste Kurseinbruch wahrscheinlich die meisten optimistischen Wetten zunichte machen wird.

Bleibt der Bitcoin-Kurs beispielsweise am 19. November um 8:00 Uhr UTC unter 62.000 US-Dollar, werden bei Ablauf nur noch Kaufoptionen im Wert von 68 Millionen US-Dollar vorhanden sein. Es ist zum Beispiel kein Vorteil, wenn man das Recht hat, Bitcoin für 64.000 US-Dollar zu kaufen, wenn er unter diesem Kurs liegt.

Kurs unter 60.000 US-Dollar im Fokus der Bären

Im Folgenden sind die vier wahrscheinlichsten Szenarien für den Auslauf der Optionen am 19. November aufgeführt. Die Seite, die im Folgenden mehr hat, würde theoretisch Gewinn machen. Mit anderen Worten: Je nach Auslaufkurs variiert die Anzahl der aktiv werdenden Call- (Kauf) und Put-Kontrakte (Verkauf):

  • Zwischen 58.000 US-Dollar und 60.000 US-Dollar: 10 Calls versus 3.840 Puts. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 220 Millionen US-Dollar zugunsten der Put-Optionen (Bären).
  • Zwischen 60.000 US-Dollar und 62.000 US-Dollar: 910 Calls versus 1.950 Puts. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 60 Millionen US-Dollar zugunsten der Put-Optionen (Bären).
  • Zwischen 62.000 US-Dollar und 64.000 US-Dollar: 2.030 Calls versus 940 Puts. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 70 Millionen US-Dollar zugunsten der Call-Optionen (Bullen).
  • Über 64.000 US-Dollar: 2.920 Calls versus 240 Puts. Das Nettoergebnis beläuft sich auf 175 Millionen US-Dollar zugunsten der Call-Optionen (Bullen).

Bei dieser groben Schätzung geht man davon aus, dass Call-Optionen bei bullischen wetten und Put-Optionen ausschließlich bei neutralen bis bärischen wetten eingesetzt werden. Diese grobe Vereinfachung klammert jedoch komplexere Anlagestrategien aus.

Zum Beispiel könnte ein Händler eine Put-Option verkaufen und damit ein positives Engagement in Bitcoin (BTC) über einen bestimmten Kurs erreicht haben. Aber leider kann man diesen Effekt nicht so einfach schätzen.

Bullen brauchen einen Kursanstieg um 6 Prozent für eine Wendung

Die einzige Möglichkeit, die Bullen haben, um am 19. November einen beträchtlichen Gewinn zu erzielen, wäre es, den Bitcoin-Kurs über 64.000 US-Dollar klettern zu lassen. Dazu wäre ein Zuwachs um 6 Prozent nötig. Wenn die derzeitige kurzfristig negative Stimmung anhält, könnten die Bären Druck ausüben und bis zu 220 Millionen US-Dollar Gewinn machen, wenn der Bitcoin-Kurs näher am Niveau um 58.000 Dollar bleibt.

Derzeit besteht den Daten zufolge ein leichter Vorteil für die Put-Optionen (Verkauf). Daher ist eine Rallye im Vorfeld des 19. November immer unwahrscheinlicher.

Die Ansichten und Meinungen, die hier aufgeführt werden, sind ausschließlich die des Autoren und spiegeln nicht zwangsläufig auch die Ansichten von Cointelegraph wider. Jeder Investment - und Handelsschritt birgt ein Risiko. Recherchieren Sie gut, bevor eine Entscheidung treffen.