Die Übernahme des beliebten sozialen Netzwerks Twitter durch den umstrittenen Unternehmer Elon Musk hat sowohl in der Krypto-Community als auch im Rest der Welt für heftige Kontroversen gesorgt. Während im Mainstream besonders Themen wie Zensur, freie Meinungsäußerung und Entlassungen diskutiert wurden, hat in der Krypto-Community allen voran die 500 Mio. US-Dollar schwere Beteiligung der führenden Kryptobörse Binance die Schlagzeilen dominiert.

Nachdem Binance-Chef Changpeng „CZ“ Zhao seine Beweggründe für die beträchtliche Investition bereits umrissen hatte, führte er seine Motive passenderweise auf Twitter nochmal detailliert aus.

CZ nennt dabei sechs hauptsächliche Gründe, von denen der erste seine Wertschätzung für freie Meinungsäußerung ist. „Freie Meinungsäußerung ist eine Grundvoraussetzung für freie Geldnutzung, und das ist, worauf wir hinarbeiten“, wie der Binance-Chef erklärt. In diesem Kontext betont er, dass Twitter es geschafft hat, eine Plattform zu bieten, auf der sich sowohl die breite Bevölkerung als auch prominente Persönlichkeiten an einer gemeinsamen Diskussion beteiligen können.

Als zweiten Grund bringt Zhao vor, dass Binance seit jeher auf guten Unternehmergeist setzt. Dahingehend führt er aus: „Mit Elon am Steuer wird Twitter unserer Einschätzung nach weiter wachsen und eine einflussreichen Plattform für jedermann werden.“

In diesem Zusammenhang gibt CZ „massives unausgeschöpftes Potenzial“ als dritten Grund für seine Investition an. So könnte das soziale Netzwerk viele innovative Geschäftsmöglichkeiten hervorbringen, ohne dafür Nutzerdaten verkaufen zu müssen. Vor diesem Hintergrund will Binance ganz besonders für die Integration von Twitter in das Web3 sorgen, was wiederum der vierte Punkt seiner Motivation ist.

Der fünfte ist wiederum ein persönliches Anliegen des Binance-Chefs, denn dieser Nutzer Twitter selbst als direkten Draht zur Kommunikation mit der Kryptobranche, von Unternehmern und Investoren über Journalisten bis hin zu den Anlegern und Nutzern.

Abschließend verweist CZ darauf, dass er sehr ähnliche Vorstellungen hat wie Musk (zugleich sein sechster Grund), was die möglichen Verbesserungen für Twitter angeht, darunter die Einführung einer Editier-Funktion, die Entfernung von Bots und ein Gebührenmodell für verifizierte Accounts.

„Unternehmer planen nicht, sondern wir machen einfach und passen uns an“, wie Zhao seine Pläne für Twitter dementsprechend als nicht in Stein gemeißelt verstanden wissen will. Die Investition in das soziale Netzwerk wäre vielmehr eine langfristige, die unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen und Marktgegebenheiten ist.