Im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf dem Web Summit in Lissabon hat Binance-Chef Changpeng „CZ“ Zhao erklärt, warum es seiner Meinung nach so wichtig ist, dass Krypto-Projekte in Zeiten des Bärenmarktes nicht still stehen, sondern ihre Entwicklung umso intensiver vorantreiben.

Dahingehend führt Zhao aus:

„In einem Bärenmarkt ist es viel einfacher Personal zu finden. Vor einem Jahr hat Berufseinsteiger mit Kenntnissen in der Programmiersprache Solidity noch sehr viel Geld gekostet. Die Gehälter waren meiner Ansicht nach nicht wirklich passend, aber jetzt pendeln sie sich langsam auf einem vernünftigen Niveau ein.“

„Aktuell ist es viel einfacher neue Leute zu finden und zu wachsen“, so der Binance-CEO. Dem fügt er mit Blick auf die zuvor noch sehr hohen Bewertungen von Krypto-Projekten an: „Vor einem Jahr war jedes Krypto-Projekt, das ein Produkt in der Testphase oder ein sechsseitiges Whitepaper hatte bereits 100 Mio. US-Dollar wert. Zurzeit sind die Bewertungen ebenfalls wieder viel realistischer.“

Wie CZ erklärt, schafft die Kombination aus niedrigen Personalkosten und geringeren Projektbewertungen optimale Voraussetzungen für Übernahmen und Fusionen. Des Weiteren ergänzt er: „Zum Beispiel wollte vor einem Jahr noch jeder einen Non-Fungible Token verkaufen, aber jetzt machen das nur noch die stärksten Projekte, die Auswahl ist also viel besser.“

Angesprochen auf seine Prognose für ein Ende des Bärenmarktes verweist der einflussreiche Branchenkopf darauf, dass die Zyklen auf dem Kryptomarkt in der Regel vier Jahre andauern, die im ersten Jahr fallende Kurse mit sich bringen, dann zwei Jahre der Erholung und abschließend ein Jahr im Aufwärtstrend. In diesem Kontext betont der Binance-Chef dann auch nochmal seine langfristige Überzeugung von Krypto und Blockchain: „Wir sind langfristige Investoren. Wir gehen davon aus, dass wir noch 10, 50 oder sogar 100 Jahre in dieser Branche sein werden.“

Zudem sieht CZ bereits erste Anzeichen für eine baldige Trendwende: „Inzwischen gibt es viel mehr Menschen, die Krypto vertrauen als solche, die nicht darauf vertrauen. Zudem ist die Branche in den letzten Jahren unglaublich gewachsen.“

Abschließend warnt er dennoch, dass der Blick in die Vergangenheit nicht unbedingt der beste Wegweiser für die Zukunft ist: „Wir befinden uns nun schon fast ein Jahr in einem Bärenmarkt, aber natürlich kann auch ich nicht die Zukunft vorhersagen, denn letztendlich ist die Vergangenheit keine Garantie für Entwicklungen in der Zukunft.“