Brian Behlendorf, Geschäftsführer des Hyperledger Projekts der Linux Foundation, sagt, dass frühe Blockchain Projekte für die meisten Konsumenten kaum wahrnehmbar sein werden. Dies berichtet TechCrunch am 6. Juli.

Auf dem TC Sessions: Blockchain Event in Zug (Schweiz) sagte Behlendorf, dass eine Vielzahl der Konsumenten gar nicht merken wird, wenn Finanzinstitute, Behörden und soziale Netzwerke anfangen die Distributed-Ledger-Technologie einzusetzen:

„Viele Konsumenten werden gar nicht realisieren, dass die Webseite einer Bank, das Online-Formular einer Behörde oder zum Beispiel die kleinen grünen Häkchen auf ihrem LinkedIn Profil im Hintergrund über die Blockchain abgewickelt werden.“

Behlendorf gab an, dass Blockchain einen wichtigen Einfluss auf dem Gebiet der Online-Identität haben könnte. Anstatt ein zentralisiertes System zur Datenspeicherung zu nutzen, wie Facebook oder Twitter, würden Blockchain Lösungen die Daten viel sicherer speichern:

„Ich denke wir haben hier eine Lösung, allerdings wird das nur funktionieren, wenn die Benutzerfreundlichkeit zur Verwaltung der eigenen Identität einfach und reibungslos gestaltet ist. Es muss sich anfühlen wie die Geldbörse aus der man den Ausweis hervor holt.“

Im Juni hatte Behlendorf zuvor gesagt, dass er davon ausgeht, dass Blockchain die Macht der Großkonzerne aus dem Silicone Valley schmälern wird. Seiner Ansicht nach sehen diese Firmen sich selbst zu sehr im Mittelpunkt und haben deshalb „einen blinden Fleck im Bezug auf Blockchain“:

„Natürlich werden die IT-Giganten von Google, Amazon und Facebook auch auf den Blockchain Zug aufspringen und daraus Geschäftsmodelle machen. Allerdings denke ich, dass der Kern von Blockchain – als eine dezentralisierte Technologie – ihre Marktmacht schmälern wird.“

Laut Behlendorf hat Hyperledger derzeit 10 Programmierungs-Zentren, wovon lediglich zwei im produktionsorientierten Kontext genutzt werden und die anderen acht um Blockchains zu entwickeln. Er gibt an, dass die Vielzahl der Entwickler an Blockchain Projekten arbeitet, da ihre jeweiligen Unternehmen diese geschäftlich nutzen oder ein Pilotprojekt starten möchten. Nur wenige zielen darauf ab, die eigenen Fähigkeiten oder die Reputation zu verbessern. Im Bezug auf den Open-Source Charakter der Technologie sagt er: „Für sie ist es völlig in Ordnung, wenn andere Unternehmen es für den eigenen Profit nutzen. Das ist eigentlich sogar eine gute Sache.“

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