Der ehemalige technologische Leiter von Coinbase Balaji Srinivasan glaubt, dass Indiens geplantes Verbot von Kryptowährungen einem Verbot des Internets gleichkäme. Das könne das Land Billionen von US-Dollar an potenziellen Gewinnen kosten.

In einem Interview mit The CapTable sagte Srinivasan, dass ein pauschales Verbot von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen die Einnahmen lediglich in die umliegenden asiatischen Märkte umleiten würde. Das würde für Indien einen "Billionen-Dollar"-Fehler bedeuten:

"Es ist wirklich wichtig, dass das Verbot (der Plan Indiens, Besitz, Handel, Mining oder Investitionen in Kryptowährung zu verbieten) nicht durchgeht. Das wäre ein Billionen-Dollar-Fehler für Indien und ich übertreibe dabei nicht."

Am Donnerstag hat ein anonymer ranghoher Mitarbeiter des Finanzministeriums gegenüber Bloomberg gesagt, dass das geplante Verbot sehr wahrscheinlich sei. Er enthüllte, dass Krypto-Besitzer drei bis sechs Monate Zeit haben würden, um ihr Geld wieder in gesetzliche Zahlungsmittel umzuwandeln.

Das sogenannte Gesetz über Kryptowährungen und die Regulierung offizieller digitaler Währungen wurde Ende Januar eingeführt und legt auch den Grundstein für eine offizielle digitale Währung, die von der indischen Zentralbank ausgegeben und beaufsichtigt wird.

Srinivasan, der nun ein Engelsinvestor und Unternehmer ist, meinte, dass Indien in den nächsten fünf Jahren um 20 Prozent ärmer werden könnte als es sonst wäre, wenn das Verbot durchgeht. Der ehemalige Generalpartner bei Andreessen Horowitz sagte, dass ein Verbot von Kryptowährungen das "finanzielle Internet" effektiv daran hindern würde, in Indien Wurzeln zu schlagen:

"Indien könnte um 20 Prozent ärmer werden als sonst innerhalb von fünf Jahren. Es ist fast so, als würde man das Internet für 5 Jahre verbieten. Die Verluste summieren sich stark. [...] Das wäre in vielerlei Hinsicht eine Umkehrung der wirtschaftlichen Liberalisierung. Das wäre im Grunde genommen ein Verbot des finanziellen Internets. Und es würde nicht einmal das gewünschte Ziel erreichen."

Obwohl das Verbot sich an alle Inhaber von Kryptowährungen richtet, könnte die Auswirkung auf Einzelpersonen weniger einschneidend sein als auf Händler und Unternehmen. Mit der Verwendung von Cold-Storage-Wallets und durch die weitere Kontrolle ihrer eigenen privaten Schlüssel, könnten indische Bürger in kleinem Maßstab immer noch potenziell jegliche Anti-Krypto-Gesetzgebung umgehen. Aber sie würden natürlich in Schwierigkeiten kommen, wenn sie versuchen, Bargeld auszahlen zu lassen.