Der Kryptomarkt ist aufgrund von Überbewertung und Zentralisierung von Krypto-Vermögen mit erheblichen Risiken konfrontiert, wie ein aktueller Bericht von Binance zu bedenken gibt.
Der Bericht warnt, dass diese Risiken die langfristige Stabilität und Integrität der Kryptoindustrie untergraben könnten, falls die damit einhergehenden Herausforderungen nicht angegangen werden.
Im Gespräch mit Cointelegraph erklärte ein Binance-Sprecher, dass mit dem Eintritt von mehr Teilnehmern in den Markt „mehr Wert auf die Bewertung und ein verantwortungsvolles Finanzmanagement gelegt wird.“
„Unser Bericht unterstreicht die entscheidende Rolle von dezentraler Kontrolle und Transparenz bei der Kapitalverwendung, um langfristiges Vertrauen zu schaffen. Projekte, die diese Grundsätze übernehmen, sind besser in der Lage, das Vertrauen des Marktes zu gewinnen und ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen.“
Bewertungsprobleme
Der Binance-Bericht zeigt weiter, dass die überhöhten Projektbewertungen auf dem Kryptomarkt, insbesondere bei neu eingeführten Token, eine Blase erzeugen können, die zu einer schlechten Performance führt, da die entstehende Nachfrage nicht im gleichen Maße gedeckt werden kann.
Dies spiegelt sich in den einst aggressiven Risikokapitalfonds wider, die durch Investitionen in den Kryptomarkt eindringen und nun ihre Investitionen verlangsamen, um sich Sektoren mit sichereren Bewertungen zuzuwenden.
„Da immer mehr Token mit geringer Angebotsmenge eingeführt werden, wird das Angebot an zirkulierenden Token auf dem Sekundärmarkt im Laufe der Zeit exponentiell ansteigen [...] wodurch viele Token in Bezug auf ihre Kurse leiden werden.“
Zentralisierung von Vermögen ebenfalls problematisch
Neben den Bedenken hinsichtlich einer Überbewertung weist Binance auch auf die Risiken hin, die durch die Zentralisierung vieler Krypto-Projekte entstehen.
Die Konzentration des Token-Besitzes in den Händen einiger weniger großer Token-Inhaber droht zu Governance-Problemen, Marktmanipulation oder plötzlichen, durch Ausverkauf verursachten Abstürzen zu führen.
„Die Konzentration von Token-Vermögen birgt Risiken, einschließlich potenzieller Exploits [...] die Gewährleistung dezentraler Kontrolle und breiter Beteiligung ist entscheidend für die Integrität und Widerstandsfähigkeit von Krypto-Projekten.“
Tortendiagramm der Vermögensverteilung in der Kryptobranche nach Investorengröße. Quelle: Binance Research
Transparenz als Antwort
Der Bericht warf in diesem Kontext die Frage der Transparenz auf und wies darauf hin, wie wichtig diese für die Bewältigung aller aufgeworfenen Fragestellungen ist und wie Krypto-Projekte ihre Mittel richtig verwalten.
„Ein Mangel an Transparenz im Finanzmanagement kann das Vertrauen der Stakeholder untergraben und der Nachhaltigkeit von Projekten langfristig schaden [...] Eine detaillierte Offenlegung kann ein verantwortungsvolles Finanzmanagement fördern und das Vertrauen der Stakeholder stärken.“
Mit Unternehmen wie Coinbase, die mittlerweile einen Proof-of-Reserves einführen, wird dem Mangel an Transparenz in der Branche stetig entgegengewirkt und die im Binance-Bericht hervorgehobenen Risiken werden entschärft. Eine Maßnahme, die also vermutlich Schule machen könnte.
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