Die Libra Association befindet sich in Gesprächen mit den Aufsichtsbehörden der Europäischen Union, wie der Direktor des Unternehmens am 27. September gegenüber Reuters bestätigt hat.
Bertrand Perez, der für die Leitung der Libra Association, und damit auch für den Betrieb des dazugehörigen Blockchain-Netzwerkes, verantwortlich ist, machte die entsprechenden Äußerungen am Rande einer Konferenz in Genf, wo die Association wiederum ansässig ist. Demnach besteht weiterhin Kommunikations- und Klärungsbedarf, weshalb der Austausch zwischen dem Facebook Krypto-Projekt und den europäischen Aufsichtsbehörden fortgesetzt werden soll.
Libra stößt in Europa auf Ablehnung
Seit Facebook die firmeneigene Kryptowährung namens Libra offiziell vorgestellt hat, hagelt es Kritik von den Aufsichtsbehörden in Europa und den USA.
Um dem entgegenzuwirken, hat sich Firmenchef Mark Zuckerberg zuletzt mit hochrangigen amerikanischen Politikern getroffen, was dabei helfen soll, etwaige Bedenken auszuräumen.
Die Europäer zeigen sich umso kritischer, allen voran Deutschland und Frankreich, die sich jüngst gemeinsam dafür ausgesprochen hatten, der Betrieb von Libra in der EU vollständig zu untersagen.
Die Libra Association hofft scheinbar, die Ablehnung der beiden europäischen Zugpferde zu lindern, indem sie sich mit den Regulatoren der EU an den Tisch setzt und nährbaren Boden für das eigene Projekt bereitet.
Starttermin hängt von grünem Licht der Regulatoren ab
Perez, der ehemals in leitender Funktion bei PayPal aktiv war, hatte zuvor schon bestätigt, dass der Start der Facebook Kryptowährung weiterhin für Juni 2020 geplant ist, vorausgesetzt, die Bedenken der Aufsichtsbehörden sind bis dahin beseitigt. Dementsprechend sei es auch nicht schlimm, falls sich die Einführung um ein bis zwei Quartale verschiebt, da das Einverständnis der Politik oberste Priorität habe:
„Es ist sehr wichtig, dass wir uns an die Vorgaben der Regulatoren halten und wir müssen sicherstellen, dass sie mit unseren Ideen vollkommen einverstanden sind.“
Dies entspricht auch der Vorstellung von Mark Zuckerberg, der in diesem Zusammenhang meinte, dass Libra „Fingerspitzengefühl für die Gesellschaft“ haben müsse.
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