Litecoin (LTC) hat sich als einer der wenigen Gewinner im aktuellen Krypto-Bärenmarkt entpuppt. Das ist besonders im Zuge des Zusammenbruchs der Kryptobörse FTX bemerkenswert.

LTC-Kurs entwickelt sich besser als BTC und ETH

Der Altcoin wurde im Jahr 2011 eingeführt und ist seit Monatsbeginn um fast 16 Prozent gestiegen. Am 22. November erreichte er 62,75 US-Dollar und übertraf damit seine größten Konkurrenten Bitcoin (BTC) und Ether (ETH), die im gleichen Zeitraum um je 25 Prozent und 30 Prozent verloren haben.

LTC/USD Tageschart. Quelle: TradingView

Außerdem stieg der LTC/BTC-Kurs im November um 50 Prozent und erreichte am 22. November mit 0,003970 BTC ein neues Jahreshoch.

Wie Cointelegraph berichtete, hat sich Litecoin zu Beginn dieses Monats vom allgemeinen Abwärtstrend auf dem Kryptowährungsmarkt abgehoben. Im August 2023 kommt es bei dem Coin zur Halbierung. LTC wurde sogar von Michael Saylor als Bitcoin-ähnliche "digitale Ware" empfohlen.

Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass der Bullenlauf erschöpft ist.

Litecoin-Fraktal deutet auf Korrekturen 50 Prozent hin

Der Anstieg von Litecoin gegenüber Bitcoin hat dazu geführt, dass LTC/BTC nun weit im überkauften Bereich liegt, wie der wöchentliche Relative Strength Index (RSI) zeigt.

Der wöchentliche RSI von LTC/BTC, der die Geschwindigkeit und Veränderung der Kursbewegungen des Paares misst, stieg am 22. November auf über 70. Ein RSI-Wert von über 70 gilt als überkauft, was von vielen traditionellen Analysten als Signal für eine bevorstehende Trendwende betrachtet wird.

In der Vergangenheit folgten auf überkaufte RSI-Werte bei Litecoin versus Bitcoin größere Kurskorrekturen. Als der RSI von LTC/BTC im April 2021 auf über 70 stieg, kam es zu einem starken Verkauf, der das Paar bis Juni 2022 um 75 Prozent auf 0,001716 BTC sinken ließ.

Ähnlich führte ein überkaufter RSI im April 2019 zu einer LTC/BTC-Kurskorrektur von 70 Prozent bis Dezember 2019.

Dasselbe RSI-Fraktal deutet nun darauf hin, dass Litecoin im Vergleich zu Bitcoin um 50 Prozent abrutschen könnte, wenn man das zusammen mit dem mehrjährigen absteigenden Kanal von LTC/BTC betrachtet.

LTC/BTC-Wochenchart. Quelle: TradingView

In der Regel wird LTC/BTC überkauft, wenn das Paar die obere Trendlinie des Kanals erreicht hat, woraufhin eine Korrektur in Richtung der unteren Trendlinie folgt.

Infolgedessen besteht die Gefahr, dass das Paar bis Dezember 2022 auf oder unter 0,001797 BTC fällt, wenn sich das Fraktal wiederholt. Das würde einem Rückgang von mehr als 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Kursniveau entsprechen.

Umgekehrt könnte ein entscheidender Ausbruch über die obere Trendlinie dazu führen, dass LTC/BTC seinen 200-Wochen-EMA bei 0,005319 BTC testet (blaue Linie). Das wäre ein Anstieg um 30 Prozent gegenüber dem aktuellen Kursniveau.

LTC/USD mit "Bärenflagge" 

Litecoin droht ein ähnlicher Kurseinbruch gegenüber dem US-Dollar, da er auf den Wochencharts eine Bärenflagge gebildet hat.

 

Bärenflaggen sind bärische Fortsetzungsmuster, die auftreten, wenn sich der Kurs nach einer starken Abwärtsbewegung innerhalb eines parallelen, aufsteigenden Kanals nach oben konsolidiert (Flaggenmast genannt). Diese Muster lösen sich auf, wenn der Kurs die untere Trendlinie unterschreitet. Dann fällt der Kurs um die Höhe des Fahnenmastes.

LTC/USD, Wochenchart. Quelle: TradingView

LTC liegt noch in der Bärenflagge und wartet auf einen Einbruch unter die untere Trendlinie bei etwa 55 US-Dollar. Das Abwärtsziel der Bärenflagge liegt bei etwa 32,40 US-Dollar, wenn die besagte Unterstützung klar unterschritten wird. Das entspricht einem Rückgang um 50 Prozent bis Dezember 2022. 

Dieser Artikel dient nicht als Investmentberatung oder -empfehlung. Jedes Investment und jeder Handel gehen mit Risiken einher und Sie sollten gut recherchieren, bevor Sie eine Entscheidung treffen.