Die Zentralbank von Litauen hat angekündigt, dass sie im Frühling 2020 eine digitale, Blockchain-basierte Gedenkmünze herausgeben wird, wie aus einer Pressemitteilung vom 9. Dezember hervorgeht.

Die digitale Münze soll der Erlangung der Unabhängigkeit Litauens gedenken, am 16. Februar 1918 konnte es sich vom russischen Kaiserreich loslösen. Um auf diese Jahreszahl Bezug zu nehmen, wird sich der Wert der Münze auf 19,18 Euro belaufen. Die „Prägung“ der Münze wird dabei ähnlich einer Kreditkarte sein. Marius Jurgilas, der dem Aufsichtsrat der Zentralbank angehört, erklärt, dass die damalige Unabhängigmachung ein wichtiges Ereignis der Geschichte von Litauen sei, das die digitale Münze nun wieder in Erinnerung rufen soll.

Die Münze wird auf eine Stückzahl von 24.000 begrenzt sein, wobei diese auf einer Blockchain beherbergt sein werden. Jede Münze repräsentiert eines der 20 Mitglieder des damaligen litauischen Staatsrats (Taryba), der die Unabhängigkeit begründet hatte. Zusätzlich werden die digitalen Münzen in sechs verschiedene Kategorien unterteilt, die an die unterschiedlichen Funktionen der Ratsmitglieder angelehnt sind.

Pro Bestellung erwerben interessierte Sammler automatisch sechs zufällige Münzen. Sobald ein Sammler mindestens eine Münze aus jeder der sechs Kategorien besitzt, können diese gegen eine physische Silbermünze eingelöst werden. Die digitalen Münzen sollen im Onlineshop der litauischen Zentralbank verkauft werden.

Die Zentralbank zielt mit dieser Aktion auch darauf ab, eine jüngere Generation für das Sammeln von Münzen zu begeistern. Damit dies gelingt, soll der Verkaufsprozess gewisse „spielerische Elemente“ beinhalten.

Münze ist Teil eines Blockchain-Plans

Des Weiteren soll das Projekt auch ein lehrreicher Prozess für die litauische Zentralbank sein, wie Jurgilas angibt. Diese Art von Know-how sei von besonderer Relevanz, da Kryptowährungen immer mehr an Beliebtheit gewinnen und Zentralbanken auf der ganzen Welt mittlerweile schon über die Herausgabe eigener Digitalwährungen nachdenken.

Allerdings sieht Litauens Zentralbank in dem Projekt Gedenkmünze nur einen kleinen ersten Schritt in ihrem Bestreben nach Fintech-Innovation. So hatte sie zum Beispiel erst im Oktober angekündigt, mit IBM und dem IT-Unternehmen Tieto zusammenarbeiten zu wollen, um eine eigene Blockchain-Plattform zu entwickeln.