Die vier weltweit größten Landwirtschaftsunternehmen, die allgemein als ABCD bekannt sind, haben sich zusammengeschlossen, um den internationalen Getreidehandel mittels Blockchain und künstlicher Intelligenz (KI)-Technologien zu digitalisieren. Das geht aus einem Bericht von Reuters vom Donnerstag, 25. Oktober, hervor.

ABCD besteht aus den Unternehmen Archer Daniels Midland Co., Bunge Ltd., Cargill Inc. und Louis Dreyfus Co. Die Gruppe erklärt, dass die Implementierung von Blockchain den Handel effizienter und transparenter machen und gleichzeitig die Kosten senken könnte. Das Konglomerat will das System digitalisieren, das sich bisher auf Papierverträge, Rechnungen und manuelle Zahlungen gestützt hat.

Laut der Nachrichtenplattform für die Getreideindustrie World-Grain.com werden Blockchain und KI zunächst zur Automatisierung der Nachhandelsprozesse für Getreide und Ölsaat verwendet. Diese sind sehr manuelle und kostspielige Prozesse in der Lieferkette.

Langfristig plant ABCD die Integration der Blockchain-Technologie auf verschiedenen Ebenen der Lieferkette - unter anderem in den Bereichen Versand, Lagerung und Kundenzufriedenheit.

Laut World-Grain.com hat der CEO von Louis Dreyfus Co. Ian McIntosh erklärt, inwiefern Blockchain zur Entwicklung des Landwirtschaftssektors beitragen könnte. Er sprach dabei auch über die "Fähigkeit der Technologie, Effizienz zu schaffen und die Zeit für die manuelle Dokumenten- und Datenverarbeitung im Vergleich zu vorher zu reduzieren".

Große Lebensmittelriesen auf der ganzen Welt haben Blockchain getestet, um die Effizienz der Lieferkette zu verbessern. Louis Dreyfus Co. führte bereits im Januar 2018 zusammen mit vier weiteren Parteien seine erste Blockchain-basierte Lieferung durch. Dabei wurden Sojabohnen von Amerika nach China mittels der Easy Trading Connect (ETC)-Blockchain-Plattform verschickt.

Die nationale US-Milchvermarktungsgenossenschaft Dairy Farmers of America hat ebenfalls dezentrale Lösungen mit Bauern in 48 Staaten getestet. Die große niederländische Supermarktkette Albert Heijn hat Blockchain zur Nachverfolgung der Orangensaftproduktion verwendet.

Laut einer aktuellen Studie von Reportlinker wird der Einsatz von Blockchain in den Landwirtschafts- und Lebensmittelversorgungsketten in den nächsten fünf Jahren umgerechnet über 352 Mio. Euro wert sein.