Mit dem Mut zu Kryptowährungen hat die amerikanische Metropole Miami nun einen innovativen Weg gefunden, um bezahlbares Wohnen in der Stadt zu ermöglichen.

So hat Miami-Bürgermeister Francis Suarez aktuell 5,25 Mio. US-Dollar aus den Dividenden der stadteigenen Kryptowährung MiamiCoin entnommen, die als Mietzuschüsse für mehr bezahlbaren Wohnraum in der Region sorgen sollen.

Auf Anfrage von Cointelegraph verweist Suarez auf die zunehmende Wohnungsnot in Miami, die durch stetig steigende Mietpreise entsteht, die sich schon längst nicht mehr mit den Durchschnittseinkommen der Bevölkerung decken. Aus diesem Grund arbeitet die Stadtverwaltung schon seit längerem eng mit dem Team von CityCoins, dem Herausgeber der Miami-Kryptowährung, zusammen, um Abhilfe in diesem Feld zu schaffen.

Laut Suarez befanden sich in den stadteigenen Wallets zuletzt 15 Mio. US-Dollar. Vor dem Crash des Kryptomarkts belief sich deren Wert noch auf 24 Mio. US-Dollar. Aus diesem Vermögen hat die Stadtverwaltung Anfang Februar dann 5,25 Mio. US-Dollar für diesen Zweck entnommen.

„Wir werden diese 5 Mio. US-Dollar als Mietzuschüsse für Bürger nutzen, die ganz besonders hart von den Mietpreiserhöhungen getroffen wurden.“

Der Bürgermeister betont, dass es gelte, die Haushaltsgelder „verantwortungsvoll“ einzusetzen und mit diesen „für nachhaltige Verbesserungen in der Gemeinde“ zu sorgen. Dementsprechend müssten die städtischen Vermögen so angelegt werden, dass diese „im Wert steigen, um für die Stadtbevölkerung von Miami langfristig von Nutzen sein zu können“.

Auf die Frage, wie es denn mit der geplanten „Bitcoin-Dividenden“ aussieht, die die Stadt an ihre Bewohner ausschütten will, antwortet Suarez, dass er gemeinsam mit seinem Team „aktiv“ an einer Lösung arbeitet. Zunächst müsse jedoch sichergestellt werden, dass die Bürger „alle notwendigen Tools haben, um die Dividenden zum eigenen finanziellen Vorteil einsetzen zu können“.

Die Richtlinien von CityCoins sehen vor, dass alle aus dem MiamiCoin generierten Gelder nur durch eine Abstimmung des Stadtrats ausgezahlt und verwendet werden können. Wenn Bürger also Kritik an der Verteilung äußern oder Vorschläge machen wollen, muss dafür der formelle Weg geegangen werden. Allerdings zielt Bürgermeister Suarez darauf ab, dass die Anleger des MiamiCoins über eine Dezentralisierte Autonome Organisation (DAO) direkte Mitbestimmungsrechte bekommen sollen.

Derzeit gibt es in den USA bereits einen MiamiCoin, einen NYCCoin (New York) und einen AustinCoin (Austin, Texas), die allesamt über CityCoins herausgegeben werden.