Die National Basketball Association (NBA) – die höchste amerikanische Spielklasse im Basketball – sieht sich mit einer Sammelklage konfrontiert, in der es um die Marketingkooperationen des Verbandes mit dem inzwischen zusammengebrochenen Krypto-Kreditgeber Voyager Digital geht, die den Nutzern der Plattform zufolge zu Verlusten von über 4,2 Milliarden US-Dollar geführt haben.
Die NBA habe „grob fahrlässig“ gehandelt, als sie den Werbedeal von Voyager mit den Dallas Mavericks genehmigte, heißt es in der über 100-seitigen Klage, die am 6. Februar bei einem Bezirksgericht in Miami eingereicht wurde. In der Klageschrift wird das Marketing der beiden Firmen detailliert beschrieben und behauptet, dass die NBA bei derartigen Deals eigentlich „als 'Aufpasser'“ fungieren sollte.
„Diese Klage zielt einfach darauf ab, die NBA haftbar zu machen“, erklärt die Vertretung der Sammelkläger. Und weiter: „Die weit verbreitete Werbung der NBA für die nicht registrierten Wertpapiere von Voyager macht sie für alle daraus resultierenden Schäden haftbar.“
Die Kläger behaupten auch, die NBA habe sich „bewusst für die Risiken“ der Zusammenarbeit mit Kryptobörsen wie Voyager, Coinbase und FTX entschieden und „Milliarden an Werbevergütungen“ akzeptiert, als sie mit „leeren Arenen und dem Verlust von Milliarden an Fernseheinnahmen“ aufgrund von COVID-19 konfrontiert war.
Voyager teams up with the @dallasmavs as their official crypto brokerage & international partner
— Voyager (@investvoyager) October 27, 2021
Catch the official press conference live at 4 PM CT // 5 PM ET, with the Mavs, @Ehrls15, and @mcuban.
See you on the paint https://t.co/L49IdIrHVv
Auch die Anwaltskanzlei von Voyager, McCarter & English, wurde in der Klage genannt. Die Kläger geben an, die Kanzlei habe ihre Glaubwürdigkeit ausgenutzt, um „ein gefälschtes Rechtsgutachten“ zu erstellen, wonach Voyagers Token kein unregistriertes Wertpapier sei, und „die Bedenken potenzieller Investoren und Partner zu beschwichtigen“, dass Voyagers Angebote „völlig unbedenklich“ seien.
Im Jahr 2022 verklagte dieselbe Gruppe den ehemaligen Eigentümer der Dallas Mavericks, Mark Cuban, mit der Behauptung, er habe für Voyager geworben und falsch dargestellt, wie sicher es sei, was Cuban jedoch bestreitet. Aufgrund der „umfangreichen Ermittlungen“ in dieser Klage wurde es demnach „jetzt offensichtlich“, dass die Gruppe ihre Klage auf die NBA und McCarter & English ausweiten musste.
Voyager pausierte Anfang Juli 2022 die Entnahmen und meldete im selben Monat Konkurs an, weil es massiv in den insolventen Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) investiert war.
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.