Auch in dieser Woche scheitern die meisten Kryptowährungen an ihrem aktuellen Widerstand und verlieren an Boden.

Bitcoin (BTC) lag zu Beginn der Woche noch oberhalb von 12.000 US-Dollar, nur um jetzt wieder unter diese Marke abzurutschen, während viele Altcoins nach anfänglichen Zugewinnen ebenfalls ins Minus rutschen.

Der jüngste Höhenflug von Ethereum holt die zweitplatzierte Kryptowährung inzwischen schnell wieder ein, was beträchtliche Verluste zur Folge hat.

Cryptocurrency market weekly performance. Source: Coin360

Marktvisualisierung von Coin360

Hochmut kommt vor dem Fall

Ein Motto, dem sich Bitcoin momentan verschrieben zu haben scheint, denn jedes mal wenn die marktführende Kryptowährung eine wichtige Hürde überspringen kann, geht es anschließend wieder abwärts. So konnte Bitcoin erstmals in diesem Jahr über die 12.000 US-Dollar Marke klettern, woraufhin jedoch ein Abschwung zurück bis auf 11.800 US-Dollar folgte.

Selbst Chainlink (LINK), der momentane Shooting-Star der Kryptobranche, muss in dieser Woche mit einem plötzlichen Absturz kämpfen, der nicht allein auf die Gewinnausbuchung der Anleger zurückzuführen ist.

Nachdem LINK die 20 US-Dollar Marke geknackt hatte, kam es prompt zum „Flash Crash“, der die Kryptowährung in weniger als einer Minute um 25 % nach unten stürzte. Dies ist vermutlich darin begründet, dass nach dem Abschwung unter 20 US-Dollar ein Dominoeffekt ausgelöst wurde, der so heftig war, dass er den gesamten Kryptomarkt in Mitleidenschaft gezogen hat.

Trotz dieser ernüchternden Woche sollten Krypto-Anleger sich damit trösten, dass Bitcoin weiterhin höhere Hochs und höhere Tiefs einfährt, was ein positives Zeichen ist. Zudem ist es völlig normal, dass es nach längeren Kletterpartien zu Gewinnausbuchungen bzw. kleineren Abschwüngen kommt. Vielmehr ist dies sogar ein Indikator dafür, dass der Markt langsam reif wird.

OMG kann von Ethereums Problemen profitieren

Derweil mausert sich das kleine Krypto-Projekt OMG zum Top-Performer des Jahres, denn bisher erzielt der wenig beachtete Altcoin die stärksten Zugewinne in 2020. So steht für OMG inzwischen ein Plus von knapp 500 % zu Buche, womit sie langsam in die Riege der „alternativen Kryptowährungen“ aufsteigt, die ETH ein Stück vom Kuchen der Marktherrschaft unter den Altcoins abnehmen.

Die Krypto-Anleger und auch die institutionellen Investoren weichen zunehmend auf andere Krypto-Projekte aus, da die Transaktionsgebühren („Gas“) auf der Ethereum-Blockchain dramatisch ansteigen, während das Netzwerk unter der Belastung von Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi) immer mehr einknickt.

Die OMG-Blockchain ist wiederum in der Lage, Transaktionen in Form des Stablecoins USDT außerhalb des Netzwerks abzuwickeln, was Bestätigungszeiten insgesamt reduzieren soll, für schnellere Bezahlungen und niedrigere Transaktionsgebühren sorgt. Die Sicherheit ist nichtsdestotrotz auf gleichem Niveau wie bei Ethereum.

DeFi weiter im Aufwind

Der Sektor der Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi) ist, bleibt von den Problemen des Ethereum-Netzwerks, das als Grundlage für die meisten DeFi-Projekte dient, weitestgehend unberührt.

Der Gesamtwert der in DeFi-Projekten angelegten Vermögen beläuft sich mittlerweile auf atemberaubende 6,5 Mrd. US-Dollar, was den Erfolg des Sektors belegt, auch wenn die genaue Zahl streitbar ist. Maker, Aave und Curve Finance, die drei größten DeFi-Projekte, verfügen jeweils über mehr als 1 Mrd. US-Dollar der angelegten Gelder.

Dabei zeichnet sich ein neuer Trend ab, und zwar, dass immer mehr Bitcoin über DeFi-Projekte auf der Ethereum-Blockchain angelegt sind.

Bei Redaktionsschluss beläuft sich die Gesamtmenge der auf Ethereum angelegten Bitcoin auf 45.496 BTC, wobei mit 30.798 BTC der Großteil auf das Projekt WBTC entfällt.

Mit 8.891 BTC belegt RENBTC den zweiten Platz. Der Trend, das Bitcoin in Ethereum-basierten Projekten angelegt sind, ist erst richtig in Gang gekommen, nachdem das DeFi-Projekt Compound Finance Änderungen vorgenommen hat, die ab dem 14. Juli in Kraft getreten sind.