Die Blockchain-Analysewebseite Glassnode zeigt ein bärisches Szenario für Bitcoin (BTC) auf, da die On-Chain-Indikatoren darauf hindeuten, dass ein erhöhter Verkaufsdruck bevorsteht.

In ihrer wöchentlichen Analyse am Montag hat die Webseite Glassnode gesagt, die Bitcoin-Bullen würden "mehreren Hürden gegenüberstehen". Dabei belief sie sich auf die bärischen Netzwerkdaten.

Die Forscher verwiesen auf die allgemeine Schwäche der etablierten Märkte sowie auf weiterreichende geopolitische Probleme als Grund für die derzeitige Risikoscheu bei Kryptoanlagen:

"Die Schwäche von Bitcoin und den traditionellen Märkten spiegelt das anhaltende Risiko und die Unsicherheit im Zusammenhang mit den für März März erwarteten Zinserhöhungen der US-Zentralbank, der Angst vor einem Konflikt in der Ukraine sowie der Unruhen in Kanada und anderswo wider."

Die Webseite fügte hinzu, dass mit der Zunahme des Abwärtstrends "auch die Wahrscheinlichkeit eines nachhaltigeren Bärenmarktes zunehmen" dürfte. Bitcoin liegt derzeit 47 Prozent unter seinem Allzeithochs vom November und befindet sich seit 15 Wochen in einem Abwärtstrend.

Eine schwächelnde On-Chain-Aktivität ist ein eindeutiges Signal für einen bärischen Bitcoin-Markt. Die Anzahl der aktiven Adressen oder Entitäten befindet sich derzeit an der unteren Grenze des Bärenmarktkanals, der die On-Chain-Aktivität in Zeiten von stagnierenden oder nach unten tendierenden Märkten anzeigt und auf einen Rückgang der Nachfrage und des Interesses hindeutet.

Aktive On-Chain-Entitäten. Quelle: Glassnode

Glassnode berichtet, dass im vergangenen Monat rund 219.000 Adressen geleert wurden, was darauf schließen lässt, dass möglicherweise eine Abwanderungsphase von Nutzern aus dem Netzwerk beginnt.

Die Webseite berechnete einen kurzfristig realisierten Kurs auf Basis der Gesamtkosten, der sich auf 47.200 US-Dollar belief. Das bedeutet, dass der durchschnittliche Verlust bei den derzeitigen Kursen für die Leute, den Vermögenswert noch halten, etwa 22 Prozent beträgt.

"Je länger die Anleger mit ihrer Position im Minus sind und je weiter sie in einen nicht realisierten Verlust fallen, desto wahrscheinlicher werden die gehaltenen Coins ausgegeben und verkauft."

Nach mehreren anderen Messungen von lang- und kurzfristigen On-Chain-Positionen, kam die Plattform zu dem Schluss, dass insgesamt 4,7 Millionen BTC im Minus sind. Über die Hälfte davon, genauer gesagt 54,5 Prozent, sind kurzzeitige Hodler (weniger als 155 Tage), "die statistisch gesehen eher dazu neigen, das Geld auszugeben", wie es weiter hieß.

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Auch auf Krypto-Twitter machte sich in den letzten Tagen eine bärische Stimmung breit und der Crypto Fear & Greed Index weist derzeit einen Wert von 20 auf, also "extreme Angst".

Bei Redaktionsschluss ist BTC laut CoinGecko in den letzten 24 Stunden um 6 Prozent gefallen und lag bei etwa 36.738 US-Dollar. Der Bitcoin-Kurs liegt jetzt sehr nahe an seinem Tiefststand von 2022, wo er am 23. Januar bei knapp über 35.000 US-Dollar lag.

Cointelegraph berichtete am Samstag allerdings auch, dass sich das inaktive Bitcoin-Angebot auf ein Rekordniveau zubewegt. Dabei wurden über 60 Prozent der BTC mindestens ein Jahr nicht bewegt. Der Mitbegründer von Three Arrows Capital Zhu Su, kommentierte, dass viele Leute, die 2017 und 2018 BTC gekauft haben, immer noch hodeln würden. Er fügte hinzu: "Viele diese Leute lassen sich nicht beeindrucken und kaufen jeden Monat, unabhängig davon, was drumherum passiert."