Patrick Byrne, der CEO des Handelsriesen Overstock.com, sprach bei der Ergebnis-Telefonkonferenz für das vierte Quartal 2018 am 18. März über die potenzielle Rentabilität des Einzelhandelszweigs des Unternehmens.

Laut Byrne werde sich Overstock möglicherweise nicht so bald von seinem Einzelhandelsbereich trennen, wie es zuvor angekündigt worden sei. Letztes Jahr erklärte Byrne gegenüber dem Wall Street Journal, dass Overstock seinen Einzelhandelszweig irgendwann Anfang 2019 verkaufen würde.

Als es bei der Telefonkonferenz um den Einzelhandel ging, sagte Byrne, dies würde "ein Jahr explosiven Wachstums" werden, und dass aus dem Einzelhandelsbereich "Geld sprudeln" werde.

Der CEO prognostizierte, dass das Unternehmen umgerechnet rund 101,3 Mio. Euro "mehr als im letzten Jahr" verdienen würde. Von diesen 101,3 Mio. Euro, so Byrne, kämen 29,1 Mio. Euro durch Verbesserungen im Ausgabenmanagement und in der Einzelhandelstechnologie zustande. Die übrigen 72,2 Mio. Euro würden sich aus geplanten Verbesserungen im Einzelhandelsbeitrag ergeben.

Auf die Frage, warum der Verkauf des Einzelhandelszweigs so lange dauern würde, antwortete Byrne, dass es keinen festen Zeitplan gebe:

"Ein Unternehmen zu verkaufen ist wie ein Souffle. Man kann das Souffle nicht anbrüllen und man kann das Souffle nicht fragen, wann es denn fertig ist. Das Souffle ist fertig, wenn es fertig ist."

Die Overstock-Führungskräfte, darunter auch Byrne, haben hervorgehoben, dass sich das Unternehmen über seine Tochtergesellschaften Medici Ventures und tZERO von einem reinen Einzelhandelsunternehmen zu einem Blockchain-Portfolio-Unternehmen entwickelt habe.

Das Unternehmen hat ihre Strategie zur Schaffung von Dienstleistungen mit der Bezeichnung "Government-as-a-Service" erläutert. Dies soll durch den Einsatz von Blockchain-Technologie in Wahlen, beim Grundbuchamt, auf Kapitalmärkten, im Handel sowie in den Bereichen Identität und Geld geschehen. Zu jeder Kategorie nannte das Unternehmen die aktuellsten Projekte, die es im Rahmen seiner Ziele unterstützt und entwickelt hat.

Die Einnahmen aus dem Einzelhandel könnten den Vorstoß in den Bereich der Blockchain-Technologie und Kryptowährungen unterstützen. In einem kürzlich erschienenen Bericht an die US-Wertpapier- und Börsenkommission erklärte das Unternehmen:

"Wir haben in letzter Zeit erhebliche Verluste erlitten, und wir haben eine beträchtlich Summe zur Finanzierung unserer Medici- und tZERO-Initiativen aufgewendet. Wir haben auch Pläne für Medici und tZERO, die eine erhebliche zusätzliche Finanzierung brauchen werden. Wir gehen derzeit auch nicht davon aus, dass es eine Ausschüttung an die Aktionäre geben wird, selbst wenn wir das Einzelhandelsgeschäft verkaufen."

Byrne jedoch zeigte sich in der Telefonkonferenz am 18. März von den Verlusten unbeeindruckt. Er sagte: "Unsere Blockchain-Projekte gehören zu den bedeutendsten und innovativsten der Welt und wir sind gerade dabei, den Punkt zu erreichen, an dem unsere Produkte der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Insbesondere ist hierbei zu erwähnen, dass tZERO eine Wertpapier-Token-Handelsplattform eröffnet hat."

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