Krypto-Entwickler müssen Verbraucher genau beobachten, wenn sie wollen, dass die Branche an Bedeutung gewinnt, so der technische Leiter von Paypal.
Sri Shivananda, ein eBay-Veteran, der seit 2016 bei PayPal tätig ist, sprach am 9. März auf dem Global Business Summit der Economic Times (ET) über dieses Thema, wie ET berichtete.
Shivananda erklärte, dass die Kryptowährung in vielen Fällen eher einem "Vermögenswert-Spiel" als einer Währung ähnele. Er sagte:
"Das Wichtigste, was man in diesem Geschäft beachten muss, ist es, den Verbrauchern zu folgen. Wenn die Verbraucher allmählich das Gefühl haben, dass sie durch Kryptowährungen einen gewissen Einfluss haben, wird sich alles andere automatisch anpassen."
Digitalisierung von Währungen lediglich eine Frage der Zeit
Shivananda, der leitende Angestellte eines der ältesten Unternehmen der digitalen Zahlungsbranche, glaubt, die Digitalisierung der Währungen sei unvermeidlich. Das sei lediglich eine Frage der Zeit. In Zukunft wird der Bereich das Engagement von Verbrauchern, Händlern, Regulierungsbehörden und Regierungen widerspiegeln, wie er erklärte.
Alternativen zu Kryptowährungen haben, wie er bemerkte, bereits bedeutende Erfolge erzielt. Die National Payments Corp in Indien betreibt eine einheitliche Zahlungsschnittstelle (UPI) für E-Commerce-Transaktionen, die Micropayments und individuelle Zahlungen ermöglicht:
"Was die UPI macht, ist wirklich inspirierend. Und das ist ein Modell, das nicht nur implementiert wurde, sondern auch funktioniert. Jedes Land und jedes Unternehmen auf der ganzen Welt sollte es sich anschauen und sich daran ein Beispiel nehmen. Vielleicht kann etwas davon auf der ganzen Welt nachgebildet werden."
Paypal: Grund für Ausstieg aus Libra
Shivananda nutzte die Gelegenheit auf dem Gipfel, um die Entscheidung für den Libra-Ausstieg von Paypal zu kommentieren. Im Oktober 2019, etwa fünf Monate nach dem Beitritt zum Projekt, ist das Unternehmen wieder aus der Libra Association ausgetreten.
Das Unternehmen verwies damals auf regulatorische Bedenken. Shivananda nannte hingegen einen anderen Grund für den Ausstieg von PayPal. Das Unternehmen habe zunächst geglaubt, dass Libra den "unterversorgten Menschen, die heute nicht vom System unterstützt werden", helfen sollte. Er sagte, PayPal habe später das Gefühl bekommen, dass dies "kurz- bis mittelfristig nicht der Fall" sein würde.
Situation in der Region
In Indien überschlagen sich im Kryptowährungssektor die Ereignisse zurzeit.
In der vergangenen Woche erzielte die Branche einen historischen Sieg. Der Oberste Gerichtshof des Landes hat das Verbot der indischen Zentralbank (RBI), dass Banken keine Krypto-Unternehmen bedienen dürfen, aufgehoben.
Es herrscht jedoch Unsicherheit darüber, ob die RBI gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegt. Außerdem wird noch auf die Entscheidung über einen Gesetzesvorschlag gewartet. Dieser umfasst eine strenge Regulierung und könnte sogar ein potenzielles Verbot der Anlageklasse durchsetzen.
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