Die beliebte Grafikprozessoreinheit (GPU) Radeon RX580 von AMD, die von Krypto-Minern sehr häufig verwendet wird, wird nun für umgerechnet rund 157 Euro verkauft, wie da Gaming-Magazin PC Gamer am Donnerstag, 19. Dezember berichtete.

Das bedeutet, dass die GPU, die im Februar 2018 einen durchschnittlichen Spitzenpreis von umgerechnet etwa 479 Euro erreicht hat, hat im über das Jahr einen Preisverfall von 67 Prozent verzeichnet. Der Abwärtstrend, der sich über das Jahr erstreckt hat, wird von einigen Kryptounternehmern auch als "Kryptowinter" bezeichnet.

Wie Cointelegraph bereits berichtete, hatte sich der über das Jahr andauernde Bärenmarkt bedeutend auf die Krypto-Mining-Branche ausgewirkt. Dramatische Einnahmeverluste haben viele Miner gezwungen, der Branche den Rücken zu kehren und ihre Ausrüstung zu verkaufen. Einige Miner haben sogar damit begonnen, Mining-Equipment kiloweise zu verkaufen, um Verluste auszugleichen, wenn ihre Farmen so stark an Wert verlieren, dass sie den Betrieb einstellen müssen.

Folglich hat sich der "Kryptowinter" auch auf GPU-Hersteller, wie Nvidia und AMD, ausgewirkt. Das geminderte Interesse am Krypto-Mining führte zu einem starken Rückgang der GPU-Verkäufe an Miner. AMD meldete dabei, dass die kryptobezogenen Verkäufe im dritten Quartal 2018 "vernachlässigbar" seien.

Im Frühjahr 2018 erklärte die AMD-CEO Lisa Su: "Blockchain-Technologie ist eine sehr wichtige Technologie [...] Die Vorstellung, dass man all diese Peer-to-Peer-Transaktionen durchführen kann, ein dezentrales Netzwerk. Das ist eine gute Technologie, aber offen gesagt denke ich, dass es auf kurze Sicht ein wenig ablenkt." Über die Auswirkungen von Blockchain-Anwendungen auf das Geschäft des Unternehmens sagte Su:

"Wir glauben, dass Blockchain oder Mining etwa 10 Prozent unseres Umsatzes im ersten Quartal ausmachten. Und tatsächlich spielen viele verschiedene Faktoren in dieser Schätzung mit. Wir glauben, dass wir eine sehr gute Vorstellung davon haben, für welche Zwecke die Leute unsere Produkte verwenden. Das ist ein netter Wachstumsfaktor, aber sicherlich nicht der dominierende Wachstumsfaktor in unseren Augen."

Mitte November fiel der Aktienkurs von Nvidia, nachdem beim Abschluss des dritten Quartals ein "Krypto-Kater" bei den GPU-Umsätzen des Unternehmens festgestellt wurde. In dem Bericht sagte der Nvidia-Gründer und CEO Jensen Huang, dass die "kurzfristigen Ergebnisse des Unternehmens überschüssige Kanalbestände nach dem Kryptowährungsboom widerspiegeln. Aber da wird es eine Korrektur geben".

Mit anderen Worten, der Krypto-Mining-Rausch hat die Preise für die GPUs von Nvidia in die Höhe getrieben. Doch sobald diese Nachfrage nicht mehr da war, sanken die Preise nicht schnell genug, um Kunden anzuziehen, die auf günstigere Einheiten warteten.

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