Der Einzelhandelsriese Carrefour mit Hauptsitz in Frankreich und Niederlassungen in über 30 Ländern setzt eine Blockchain-Plattform auf Basis von Hyperledger in seinem spanischen Netzwerk zur Nachverfolgung von Lebensmitteln ein. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Dienstag, 20. November, hervor.

Die Lösung zur Verfolgung von Nahrungsmitteln, die ursprünglich vom US-Technologieunternehmen IBM entwickelt wurde, wird verwendet, um Freilandhühner mit einem "Calidad y Origen" ("Qualität und Herkunft")-Siegel nachzuverfolgen, die im nördlichen Teil Galiciens ohne antibiotische Behandlung aufgezogen wurden. Jedes Paket im spanischen Netzwerk wird durch einen QR-Code gekennzeichnet, der detaillierte Informationen über das Geburtsdatum des Huhns, die Art der Ernährung, das Verpackungsdatum und vieles mehr liefert.

In der Pressemitteilung heißt es laut Carrefour, dass Blockchain eine Schlüsseltechnologie für Lieferketten sei, da sie mehr Transparenz bietet und den Kunden ermöglicht, den gesamten Vertriebsprozess nachzuvollziehen. Das Unternehmen plane, den Einsatz dezentraler Technologien sehr bald auszuweiten und diese auf alle Lebensmittel mit dem "Calidad y Origen"-Siegel anzuwenden.

Wie Cointelegraph bereits berichtete, testete Carrefour bereits Anfang 2018 die Blockchain-Verfolgung für französisches Geflügel und zeigte damit sein großes Interesse an dezentralen Lösungen.

Im Oktober kündigte der Handelsriese an, dass er sich dem bereits 2016 gegründeten Blockchain-basierten Food Trust von IBM anschließt. Seit dem Start der Tests im August haben sich große Einzelhändlern und Unternehmen wie Nestle SA, Unilever NV und Walmart den Programm angeschlossen.

Andere Unternehmen mit großen Lieferketten haben Blockchain schon häufig eingesetzt, um die Transparenz zu erhöhen, Kosten zu senken und den Zeitaufwand für die Lieferung von Lebensmitteln zu reduzieren. Zum Beispiel verwendet Walmart ein Blockchain-System zur Verfolgung von grünem Blattgemüse vom Bauernhof bis in den Laden. Die US-Salatkette Sweetgreen plant, seine Salate auf die gleiche Weise zu verfolgen.

Auch die vier weltweit größten Agrarunternehmen, meistens kurz als ABCD bezeichnet, nutzen Blockchain und künstliche Intelligenz (KI) zur Automatisierung der Nachhandelsprozesse für Getreide und Ölsaaten, die als sehr manuelle und kostspielige Aspekte der Lieferkette gelten.