Immer mehr Krypto-Unternehmen wollen in die traditionelle Finanzwelt vorstoßen. So haben Ripple, Circle und BitGo zuletzt ihrerseits Bank-Lizenzen beantragt.
Krypto-Unternehmen streben Bankstatus an
Im Jahr 2025 häufen sich die Bemühungen führender Krypto-Unternehmen, sich eine nationale Banklizenz in den USA zu sichern. Dabei zeigt sich eine strategische Neuausrichtung von Ripple, Circle und BitGo.
Diese drei Player aus dem Bereich der digitalen Vermögenswerte haben offiziell bestätigt, entsprechende Anträge bei der US-Bankenaufsicht Office of the Comptroller of the Currency (OCC) eingereicht oder vorbereitet zu haben.
Das Ziel ist es, einen regulierten Zugang zum US-Finanzsystem zu erhalten und damit den wachsenden Anforderungen institutioneller Partner gerecht zu werden.
⚡️JUST IN: RIPPLE TO BRIDGE CRYPTO AND TRADFI
— Coin Bureau (@coinbureau) July 9, 2025
Brad Garlinghouse confirms #Ripple is pursuing a U.S. banking charter (OCC license + Fed Master account) — calling Ripple a bridge between crypto and TradFi.
“We’re not anti-regulation. We want in — the right way.” pic.twitter.com/tiG1cwZG09
Ripple-CEO Brad Garlinghouse betonte in einem Beitrag auf der Plattform X, dass man mit einer OCC-Lizenz künftig sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene – via NYDFS – überwacht werde. Dies stelle ein neues Maß an Vertrauen im Stablecoin-Markt dar. Ergänzend dazu hat Ripple über seine Tochter Standard Custody auch eine sogenannte Masterkonto-Zulassung bei der Federal Reserve beantragt, um direkten Zugang zum Zentralbanksystem zu erhalten.
🇺🇸 JUST IN: Circle applies for U.S. national trust bank license. pic.twitter.com/UmMJiUQIPR
— Cointelegraph (@Cointelegraph) June 30, 2025
Auch Circle – der Herausgeber des USDC-Stablecoins – sowie der Verwahrdienstleister BitGo sehen eine Banklizenz als entscheidenden Schritt zur stärkeren Integration in den traditionellen Finanzsektor. Weitere Krypto-Firmen wie Paxos oder Coinbase prüfen ähnliche Optionen.
Wow! Coinbase $COIN wants to become a bank?! “A host of crypto firms including Circle and BitGo plan to apply for bank charters or licenses... Crypto exchange Coinbase and stablecoin company Paxos are considering similar moves” pic.twitter.com/Zw89TOs2HU
— Jevgenijs Kazanins (@jevgenijs) April 21, 2025
Lizenzierte Krypto-Banken treiben womöglich Finanzrevolution
Eine nationale Bankcharta würde die Grenze zwischen traditioneller Bankwelt und digitalem Vermögenssektor dabei wohl erstmals institutionell auflösen. Erhalten Unternehmen wie Ripple, Circle oder BitGo einen Vollbankstatus, unterliegen sie denselben Kapitalkontrollen, Bilanzregeln und Einlagensicherungsanforderungen wie klassische Institute. Das stärkt das Vertrauen institutioneller Investoren, weil Stablecoin-Reserven künftig unmittelbar bei der Federal Reserve oder anderen Zentralbanken liegen könnten, anstatt auf fragmentierten Treuhandkonten.
Durch direkten Zugang zum Zahlungsverkehrssystem der Fed sinken Abwicklungsrisiken, Überweisungen werden rund um die Uhr in Zentralbankgeld finalisiert. Gleichzeitig entstehen neue Ertragsmodelle: lizensierte Krypto-Banken dürfen Kredite vergeben, Zinsprodukte anbieten und Tokenisierungslösungen in bestehende Konten integrieren.
Damit rückt die Vision von nahtlosen On‑ und Off‑Ramps in Reichweite, bei denen der Wechsel zwischen US-Dollar, Stablecoin und Bitcoin (BTC) in Sekunden erfolgt, ohne Drittanbieter und ohne Mehrfachgebühren.
Für den Markt bedeutet das dann theoretisch eine vertiefte Regulierung, aber auch eine schärfere Konsolidierung. Kleine Plattformen, die sich die Compliance‑Kosten nicht leisten können, geraten unter Druck, während lizenzierte Schwergewichte Marktanteile gewinnen dürften.
Langfristig entsteht dann ein hybrides Ökosystem, in dem Blockchain‑Strukturen die Infrastruktur moderner Banken ergänzen, statt sie zu ersetzen.
Während die fundamentale Adoption von Krypto voranschreitet und immer mehr Krypto-Unternehmen in den Mainstream vorstoßen wollen, bleibt der Markt natürlich auch für spekulative Anleger spannend.