Die Digitalbank Openbank der Grupo Santander expandiert nach Europa mit einem neuen Angebot für deutsche Kunden, da die Nachfrage nach Krypto-Assets immer weiter steigt.
Die Bank teilte am Dienstag mit, dass Kunden in Deutschland nun Bitcoin (BTC), Ether (ETH), Litecoin (LTC), Polygon (POL) und Cardano (ADA) direkt auf ihrer Plattform kaufen, verkaufen und halten können.
Laut Santander integriert der neue Service Kryptowährungen in die bestehenden Anlageprodukte von Openbank, wodurch Drittplattformen überflüssig werden und der Service im Rahmen der europäischen Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) betrieben werden kann.
Krypto-Handelsdienste sollen in den kommenden Wochen auch in Spanien eingeführt werden, zusammen mit zusätzlichen Token-Angeboten und Funktionen wie Krypto-zu-Krypto-Umrechnungen.
Coty de Monteverde, Leiter des Bereichs Kryptowährungen bei der Grupo Santander, erklärte, dass man als Reaktion auf die Kundennachfrage Kryptowährungen in die Handelsplattform aufgenommen habe.
Santander mit Hauptsitz in Spanien ist laut seiner Website eine der größten Banken Europas mit über 175 Millionen Kunden in mehr als 40 Ländern. Die vollständig digitale Tochtergesellschaft der Bank, Openbank, betreut mehr als zwei Millionen Kunden in Spanien, Deutschland, Portugal, den Niederlanden, den USA und Mexiko.
Die Einführung ist nicht Santanders erster Vorstoß in den Kryptomarkt. Im Jahr 2018 brachte die Bank One Pay FX auf den Markt, eine von Ripple betriebene Zahlungs-App, mit der Privatkunden in Spanien, Großbritannien, Brasilien und Polen internationale Überweisungen noch am selben Tag tätigen konnten.
In jüngerer Zeit hat Santander den Einstieg in den Stablecoin-Markt in Erwägung gezogen und sich mit Krypto-Dienstleistungen für Privatkunden sowie der möglichen Einführung von an den Dollar und Euro gekoppelten Token befasst.
Lesen Sie auch: Schweizer Banken: Erste verbindliche Blockchain-Zahlung getätigt
Deutschlands größte Banken steigen in Krypto ein
In Deutschland findet ein Umbruch statt, bei dem sich die größten Banken des Landes darauf vorbereiten, Kryptodienste im Rahmen der europäischen MiCA-Verordnung zu integrieren.
Einer der ersten Vorreiter war die DZ Bank, Deutschlands zweitgrößter Kreditgeber, die im September 2024 ein Krypto-Pilotprojekt in 700 Genossenschaftsbanken unter Verwendung der Infrastruktur der Börse Stuttgart Digital startete.
Im Juli 2025 gab die Deutsche Bank, Deutschlands größter Kreditgeber, bekannt, dass sie 2026 in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Unternehmen Bitpanda und dem Schweizer Technologieunternehmen Taurus einen Verwahrungsdienst für digitale Vermögenswerte einführen werde.
Sabih Behzad, Leiter des Bereichs Digitale Vermögenswerte bei der Deutschen Bank, erklärte, dass die Bank einen Einstieg in den Stablecoin-Markt in Erwägung ziehe, entweder durch die Ausgabe eines eigenen Tokens oder durch die Beteiligung an bestehenden Projekten.
Vor kurzem gab die Sparkassen-Finanzgruppe bekannt, bis Mitte 2026 über ihre Sparkasse-App den Handel mit Kryptowährungen für ihre fast 50 Millionen deutschen Kunden einzuführen. Unterstützt wird sie dabei von der DekaBank und der Börse Stuttgart Digital.
Ähnliche Entwicklungen sind auch in den USA zu beobachten. Nach der Verabschiedung des GENIUS Act im Juli 2025 haben mehrere Banken – darunter JPMorgan, Citigroup und Bank of America – begonnen, die Ausgabe von Stablecoins und Kryptodienstleistungen für Privatkunden zu erwägen.