Die US-Börsenaufsicht SEC hat am Mittwoch ihre Entscheidungen über mehrere Anträge für börsengehandelte Fonds (ETF) für verschiedene Kryptowährungen verschoben und damit die Fristen für Fonds von Antragstellern wie BlackRock und Franklin Templeton verlängert.
Laut SEC-Unterlagen hat die Behörde eine neue Frist für den Ethereum-Staking-ETF von Franklin für den 13. November anberaumt und für die Solana- und XRP-ETFs des Anbieters auf den 14. November festgelegt. Ein Antrag auf Genehmigung von Staking im iShares Ethereum Trust von BlackRock ist nun für den 30. Oktober vorgesehen.
Aus den Unterlagen geht jedoch nicht hervor, wie die SEC zu den Anträgen steht, sondern nur, dass mehr Zeit für deren Prüfung benötigt wird. Die Kommission nutzt die maximal mögliche Verlängerung, bevor sie eine endgültige Entscheidung trifft.
Franklin hat seine Anträge für die Finanzprodukte für Ethereum, Solana und XRP Mitte März bei der Cboe BZX eingereicht, während die Nasdaq am 16. Juli BlackRocks iShares Ethereum Staking Änderungsantrag vorgelegt hat.
Gemäß Abschnitt 19(b) des Securities Exchange Act hat die SEC ab der ersten Einreichung bis zu 45 Tage Zeit, um über einen vorgeschlagenen Antrag zu entscheiden. Diese Frist kann auf 90 oder 180 Tage verlängert werden, in einigen Fällen sogar um weitere 60 Tage.
ETF-Anträge stapeln sich bei der SEC
Die SEC hat ihre Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump im Januar drastisch geändert.
Am 31. Juli stellte SEC-Vorsitzender Paul Atkins das „Projekt Crypto“ vor, eine kommissionsweite Initiative zur Modernisierung der Wertpapiervorschriften und zur Vereinheitlichung des Handels, des Lendings und des Stakings von digitalen Vermögenswerten.
Bei der Rundtischdiskussion der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu globalen Finanzmärkten am Mittwoch in Paris unterstrich Atkins diesen Wendepunkt und erklärte: „Die Zeit der Kryptowährungen ist gekommen.“
Trotz dem kryptofreundlichen Wandel verzögert die SEC weiterhin Entscheidungen über ETF-Anträge, wobei sich die Anträge für Altcoin- und Staking-Produkte häufen.
Am Dienstag hat die Bundesbehörde die Entscheidungen über den Bitwise Dogecoin ETF und den Grayscale Hedera ETF verschoben und beide Prüfungen ebenfalls bis zum 12. November verlängert.
Im August hat die SEC bereits eine Reihe von Verlängerungen für anhängige Krypto-ETF-Anträge erteilt. Darunter waren die Anträge der NYSE Arca für den Truth Social Bitcoin und Ethereum ETF, deren Frist nun am 8. Oktober abläuft, sowie die Anträge für die 21Shares und Bitwise Solana ETFs, deren Frist auf den 16. Oktober verschoben wurde, und der Antrag für den 21Shares Core XRP Trust, dessen Frist bis zum 19. Oktober verlängert wurde.
Am 25. August verlängerten die Aufsichtsbehörden auch die Prüfungsfrist für den Antrag der Cboe BZX auf Zulassung des WisdomTree XRP Fund und setzten eine neue Frist bis zum 24. Oktober fest. Am selben Tag verschob die Kommission ihre Entscheidung über den Canary PENGU ETF und vertagte die Entscheidung auf den 12. Oktober.
Laut einem Bericht vom 29. August hatte die SEC mindestens 92 Anträge für Krypto-ETFs zur Prüfung vorliegen.