Inmitten der Jagd auf den ehemaligen Terra-Chef Do Kwon haben die südkoreanischen Behörden ihre Ermittlungen nun auf andere Geschäftsführer von Terra ausgeweitet. So hat die Staatsanwaltschaft des Landes inzwischen auch einen Haftbefehl gegen Mitgründer Daniel Shin und sieben weitere leitende Entwickler und Investoren der Firma ausgestellt.

Die Staatsanwaltschaft von Seoul wirft Shin vor, dass dieser beträchtliche Vermögen in Form der firmeneigenen Kryptowährung Terra (LUNA) besessen haben soll, die im Vorfeld der eigentlichen Herausgabe ohne Wissen der Öffentlichkeit kreiert worden waren. Dadurch soll sich der Mitgründer wiederum Gewinne in Höhe von 140 Mrd. Won bzw. 105 Mio. US-Dollar eingestrichen haben.

Zudem wurden Haftbefehle gegen drei ehemalige Investoren und vier leitende Entwickler von Terraform Labs ausgestellt, die maßgeblich für TerraUSD (UST) und Terra (LUNA) verantwortlich gewesen sein sollen. Am 19. November wurde ein großer Teil des Vermögens von Shin im Wert von über 100 Mio. US-Dollar bereits eingefroren.

Dessen Anwälte dementieren die Vorwürfe an ihren Mandanten jedoch, und erklären, dass „die Berichte, dass Shin Hyun-seong seine LUNA zu einem Hochpunkt verkauft und daraus Gewinne erzielt bzw. dass er mit anderweitigen illegalen Methoden Gewinne erzielt hat, unwahr sind“.

Shin selbst beteuert ebenfalls seine Unschuld:

„Ich hatte (Terraform Labs) bereits zwei Jahre vor dem Kollaps von Terra und Luna verlassen, und habe nichts damit zu tun.“

Durch das Einfrieren der Gelder soll zunächst nur sichergestellt werden, dass Shin diese nicht weiterverkaufen kann und dass Nutzer ggf. entschädigt werden können. Do Kwon betont unterdessen, dass er sich nicht auf der Flucht vor den südkoreanischen Behörden befindet. Auch verärgerte Krypto-Nutzer suchen inzwischen eigenmächtig nach dem früheren Terra-Chef.