Das britische multinationale Bank- und Finanzdienstleistungsunternehmen Standard Chartered (SC) hat enthüllt, dass es an einem Blockchain-Pilotprojekt für Bank-Garantien unter Verwendung der R3-Corda-Blockchain-Technologie arbeitet. Das geht aus einer Pressemitteilung von Donnerstag, 30. August, hervor.

In Partnerschaft mit dem Finanzierungszweig von Siemens, Siemens Financial Services (SFS), und der Handelsfinanzierungsplattform TradeIX hat das Pilotprojekt im März seinen Betrieb aufgenommen und soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein.

Wenn das Projekt erfolgreich ist, wird es "den Handel digitalisieren und Echtzeitdaten nutzen, um Effizienzgewinne zu erzielen und die Art und Weise, wie Handelsfinanzierungen durchgeführt werden, zu verändern", kommentierte Samuel Mathew, der globale Leiter für Handelsprodukte bei SC. "In der Zukunft des Handels wird es nur um Daten gehen", fügte Mathew hinzu.

Bank-Garantien sind traditionell ein sehr "papierintensiver" Bereich, erklären die Parteien in der Pressemitteilung. Daher wurde die branchenweit erste Blockchain-Lösung entwickelt, um die derzeitigen Praktiken "durch die vollständige Digitalisierung des Prozesses von der Initiierung der Bank-Garantie bis hin zur Bearbeitung der Einforderung" deutlich zu rationalisieren.

"Wir glauben, dass der globale Handel an der Schwelle einer mehrstufigen digitalen Transformation steht, die das gesamte Geschäfts- und Betriebsmodell revolutionieren wird", so Rob Barnes, der CEO von TradeIX.

Die Nachricht markiert eine weitere Implementierung für die Corda-Plattform von R3, nachdem die Bank von Thailand letzte Woche bekannt gegeben hatte, dass sie die Technologie zur Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung einsetzen würde.

Das Interesse von SC, seine operativen Prozesse mit Hilfe von Blockchain zu unterstützen, ist wenig überraschend. Cointelegraph berichtete bereits nämlich, dass das Unternehmen allein im Jahr 2014 umgerechnet 171 Mio. Euro durch Betrug verloren hat.