Der Gründer von Cryptodatum.io, einem Tool zur Erfassung von Krypto-Daten, hat eine Studie durchgeführt, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die Lesbarkeit des Kürzels unter dem Kryptowährungen notiert sind, einen Einfluss auf dessen Verkaufszahlen hat. Die Ergebnisse der Studie wurden am 29. Mai veröffentlicht.

Gerard Martinez, der Gründer von Cryptodatum.io, erklärt in seiner Studie zunächst, dass seine Annahme auf dem sogenannten Prinzip der „kognitiven Leichtigkeit“ basiert, das vom israelischen Psychologen und Wirtschaftswissenschaftler Daniel Kahneman in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ formuliert wurde.

Damit wird ein Phänomen beschrieben, das annimmt, dass „leicht auszusprechende Wörter positiv belegt werden“, was sich wiederum auf den Erfolg von Finanzinstrumenten auswirkt, so heißt es:

„Aktien, die mit leicht lesbaren Kürzeln notiert sind (zum Beispiel KAR oder LUNMOO), schneiden insgesamt besser ab als Zungenbrecher wie PXG oder RDO und können diesen Vorsprung für gewisse Zeit beibehalten.“

Die in der Studie von Martinez betrachteten Kryptowährungen – die allesamt auf der Kryptobörse Binance notiert sind – wurden nach zwei Kriterien ausgewählt: 1.) Musste ihr Kürzel auf drei Zeichen beschränkt sein; 2.) Mussten sie im Währungspaar mit Bitcoin gehandelt werden. Unter diesen Voraussetzungen wurden 114 der auf Binance notierten Kryptowährungen betrachtet.

Die Lesbarkeit eines Kürzels wurde wiederum in zwei verschiedene Kategorien aufgeteilt: Für Gruppe 1 musste ein aus drei Zeichen bestehendes Kürzel mindestens einen Vokal enthalten; für Gruppe 2 musste dieser Vokal in der Mitte des Kürzels stehen.

Nachdem die Kürzel im Sinne der beiden Definitionen aufgeteilt wurden, wobei es noch eine dritte Gruppe ohne Vokale gab, hat Martinez die Kursidagramme der jeweiligen Kryptowährungen betrachtet auf Binance betrachtet. Daraus hat er dann statistisch abgeleitet, ob der prozentuale Kursanstieg über einen Zeitraum von einer Stunde im Zusammenhang mit der Lesbarkeit des Kürzels steht.

Für die ersten beiden Gruppen kam er zu dem Ergebnis, dass die „lesbare“ Gruppe der Kryptowährungen mehr Zugewinn gemacht hat als die „unlesbaren“, obwohl der Vorsprung für die Gruppe mit dem Vokal in der Mitte nach einiger Zeit abgeflacht ist.

Im Vergleich zwischen den Gruppen mit Vokal und der Gruppe ohne Vokal war die Differenz insgesamt kleiner. Nichtsdestotrotz hebt die Studie „mindestens drei Punkte mit statistischer Signifikanz“ hervor, was Martinez zu der Annahme bringt, dass seine Ausgansvermutung auch hier zumindest teilweise bestätigt ist.

Wie gestern berichtet, enthält der neue Leitfaden der Associated Press einen Abschnitt über Kryptowährungen, in dem auch die Namensgebung von Kürzeln besprochen wird.

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