Die Schweizer Universität St. Gallen will die Blockchain-Technologie einsetzen, um damit Zeugnisfälschungen zu bekämpfen, ein Phänomen, das weltweit in den letzten Jahren bedeutend zugenommen hat.

Blockchain kann Echtheit von Zeugnissen nachweisen

In einem Interview mit CNN Money Switzerland bestätigt ein Sprecher der Universität, dass ein entsprechendes Blockchain-Pilotprojekt geplant ist, durch das die Echtheit von Abschlüssen in nur wenigen Sekunden geprüft werden kann. Ein Vorgang, der zuvor mit großem bürokratischem Aufwand verbunden war und mehrere Tage in Anspruch genommen hat. Harald Rotter, der IT-Leiter der Universität St. Gallen, hat das Projekt ins Leben gerufen und erklärt seine Gründe gegenüber CNN wie folgt:

„Ich habe gemerkt, dass es eine gewisse Notwendigkeit und einen tatsächlichen Anwendungsfall dafür gibt, den Validierungsprozess für unsere Zeugnisse durch die Blockchain zu vereinfachen.“

Zur Umsetzung dieses Vorhabens tut sich die Universität St. Gallen mit dem Startup BlockFactory zusammen, um deren Zertifizierungsmechanismus zu nutzen, über den die jeweiligen Abschlüsse auf der Ethereum-Blockchain verankert und somit unveränderbar werden. Im Anschluss bekommt die Universität ein digitales Zeugnis zurück, das dann an die Studenten ausgehändigt werden kann.

Auch andere Länder nutzen Blockchain zur Fälschungsbekämpfung

Wie Cointelegraph zuletzt berichtet hatte, setzt das Kultusministerium von Malaysia ebenfalls auf die Blockchain-Technologie, um Zeugnisfälschungen zu bekämpfen. So hat das Ministerium jüngst ein Programm namens E-Skrol vorgestellt, das auf der NEM Blockchain basiert und über ein ähnliches Verfahren wie in St. Gallen die Echtheit von Abschlüssen garantieren soll.

Im Juni hatte Cointelegraph wiederum von einer kanadischen Universität berichtet, die demnächst durch Blockchain verifizierte Abschlüsse vergeben wird. Mehr als 4.800 Studenten der nächsten Abschlussklasse an der Technischen Universität von South Alberta sollen die entsprechenden Zeugnisse ausgestellt bekommen.

Die Universität von Bahrain hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, dass sie in Kooperation mit dem Startup Learning Machine ebenfalls an der Herausgabe von Blockchain-gestützten Zeugnissen arbeitet.