Die Schweizer Stadt Zug, das auch als Krypto- und Blockchain-Entwicklungszentrum unter dem Namen "Crypto Valley" bekannt ist, wurde zur am schnellsten wachsenden Tech-Community in Europa gekürt. Das geht aus einem Bericht des Schweizer Start-up-Nachrichtenkanals StartupTicker vom 6. Dezember hervor.

Laut dem jüngsten Jahresbericht mit dem Titel "Stand der europäischen Technologie" der globalen Londoner Technologie-Investmentfirma Atomico hat Zug im Jahreswachstumsvergleich mit einem Plus von 177 Prozent gegenüber dem Vorjahr die Spitzenposition erreicht. Verglichen wurde dabei das Wachstum der Teilnehmeranzahl an technologiebezogenen Veranstaltungen pro europäischer Stadt:Vergleich des Jahreswachstums der Teilnehmerzahlen an technologiebezogenen Veranstaltungen pro Stadt.

Vergleich des Jahreswachstums der Teilnehmerzahlen an technologiebezogenen Veranstaltungen pro Stadt. Quelle: startupticker.ch

Wie Startupticker weiter berichtete, wies die Schweiz im Vergleich zu anderen europäischen Tech-Ländern insgesamt eine schwächere auf. Das Vereinigte Königreich sicherte sich hier den ersten Platz als beliebtestes Ziel in Sachen Technologie für außereuropäische internationale Unternehmen. Dahinter folgen Deutschland und Frankreich, während die Schweiz auf Platz zehn liegt. Damit liegt die Schweiz hinter Ländern wie den Niederlanden, Irland, Schweden und Belgien.

Die Schweiz schaffte es auch nicht auf die Liste der beliebtesten Ziele für US-Softwareentwickler, die in Europa arbeiten wollen.

Dennoch hat Atomico in seinem Bericht erklärt, dass es in der Schweiz starke Unternehmensinvestitionen in Technologie gebe. Dabei belegt die Zürcher Kantonalbank hinter der französischen BNP Paribas den zweiten Platz unter den "aktivsten" europäischen Unternehmensinvestoren.

Wie Anfang der Woche berichtet wurde, haben die Schweizer Post und der staatliche Telekommunikationsanbieter Swisscom kürzlich eine Partnerschaft mit dem Ziel einer "100 Prozent Schweizer" Blockchain-Infrastruktur angekündigt. Das Hauptziel dabei ist ein Dienst, der alle Daten innerhalb der Schweiz speichert und die Sicherheitsanforderungen der Banken erfüllt. Damit soll die Schweizer Wirtschaft "schnell eine führende Position" bei der Entwicklung von Anwendungsfällen für die Technologie einnehmen.

Die Schweiz hat einen guten Ruf unter Innovatoren und sich im Frühling den ersten Platz unter den "Blockchain-freundlichsten" Ländern im europäischen Raum gesichert. Zuletzt hat der Schweizer Finanzminister Ueli Maurer dennoch signalisiert, dass das Land nicht plane, eine Blockchain- oder Krypto-spezifischen Rechtsrahmen einzuführen. Stattdessen sollen die bestehenden Gesetze optimiert werden, um der neuen Technologie und ihren finanziellen Anwendungen gerecht zu werden.