Die Entwickler der TON-Blockchain erwägen, diese trotz einer einstweiligen Verfügung durch ein US-Gericht in Betrieb zu nehmen.

Fedor Skuratov, ein Sprecher der Organisation hinter der TON-Blockchain TON Labs, sagte gegenüber Cointelegraph, dass die jüngsten Entscheidungen des US-Gerichts, die der Gegenseite Recht gaben, nicht überraschend gewesen seien:

"Die Community hat dieses (oder ein anderes) Szenario erwartet. Wir haben mehrere Optionen. Darunter auch die Lancierung von TON durch die TCF [TON Community Foundation]. Ich will dazu auch sagen, niemand (niemand) kann die Lancierung von TON durch eine andere Organisation, Person oder Community verhindern, denn TON ist eine dezentralisierte Open-Source-Lösung. Es gibt bereits zwei verschiedene Testnetzwerke und innerhalb der Community gibt es mindestens eine Gruppe, die eine Lancierung plant."

"Niemand kann die Lancierung von TON verhindern"

TON Labs glaubt, dass sie die Entscheidungen der SEC und der US-Gerichte umgehen können, indem sie das Hauptnetz von TON forken. Auf diese Weise würde die Blockchain rechtlich vom ursprünglichen Projekt abgekoppelt werden. In diesem Fall müssen sich die ursprünglichen Anleger unter Umständen stattdessen auf die Vermögenswerte umsteigen, die über das geforkte Netzwerk ausgegeben werden:

"Die Frage, welches Netzwerk als Kernnetzwerk (Mainnet) anerkannt werden soll, ist ausschließlich eine Frage, die durch die Community entschieden wird. Wir erwägen unter anderem, mit TON-Investoren darüber zu verhandeln, ihre Rechte an den Grams im ursprünglichen TON von Telegram in Rechte für andere Grams umzuwandeln."

Noch ist unklar, ob die vorgeschlagene Lösung vom Telegram-Gründer Pavel Durov gebilligt wurde. Wenn man bedenkt, dass die TON-Blockchain ein Open-Source-Projekt ist, spielt seine Meinung aber vielleicht nicht einmal eine Rolle.

Das Interview mit Fedor Skuratov hat der Cointelegraph-Mitarbeiter Stephen O'Neal geführt.