Die Zentralbanken von zwei der mächtigsten Ländern im Mittleren Osten haben heute ihren Bericht für ein einjähriges, gemeinsames Projekt über Zentralbank-Digitalwährungen (CBDC) vorgelegt. Das Ergebnis ist ein Loblied auf die Blockchain-Technologie.

Das Project Aber, das im Jahr 2019 gemeinsam von der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Saudi-Arabien ins Leben gerufen wurde, hatte zum Ziel, die praktische Nutzung einer Digitalwährung zu erforschen, um damit „neue Erkenntnisse in den Bereichen Zentralbank-Digitalwährungen und Blockchain-Technologie zu sammeln“.

Die gemeinsame Forschung zweier Zentralbanken an einem solchen Projekt ist dabei ein Novum. In diesem Zusammenhang hebt der Bericht hervor, warum der Projektname „Aber“ die Zielsetzung des Projekts versinnbildlicht:

„Wir haben den Namen Aber gewählt, weil dieser auf Arabisch 'die Überschreitung von Grenzen' bedeutet, was sowohl die grenzübergreifende/internationale Natur des Projekts widerspiegelt als auch unsere Hoffnung, dass wir damit in Sachen Technologie Grenzen überwinden.“

Das Projekt wurde in drei verschiedene Phasen unterteilt, die den Umfang der Tests nach und nach auf sechs Banken ausgebaut haben. Dabei wurde eine Digitalwährung eingesetzt, die an echte Gelder angebunden wurde, um „größere Ernsthaftigkeit“ bei der Abwicklung von Zahlungen zu schaffen und um den Aspekt der Sicherheit umso wichtiger zu machen.

Der Projektbericht kommt zu dem Ergebnis, dass die gemeinsame Zentralbank-Digitalwährung „nicht nur technisch für die Abwicklung von grenzübergreifenden Zahlungen geeignet ist“, sondern dass CBDCs „eine deutliche Verbesserung im Gegensatz zu zentralisierten Zahlungssystemen sind, was die Widerstandsfähigkeit angeht“.

Project Aber konnte dabei alle grundlegenden Anforderungen an ein solches Zahlungssystem erfüllen:

„Die grundlegenden Voraussetzungen wurden alle geschaffen, darunter komplexe Anforderungen hinsichtlich Datenschutz und Dezentralisierung, genauso wie Anforderungen zur Minimierung von wirtschaftlichen Risiken.“

Abschließend sprach der Bericht noch Empfehlungen aus, was die weitere Erforschung Umsetzung angeht. Zu diesen Empfehlungen gehört einerseits die Nutzung der Blockchain-Technologie, um die Sicherheit von bestehenden Zahlungssystemen zu verbessern und „Blockchain-basierte Zahlungswege zu eröffnen“, und andererseits müsse der Umfang von Project Aber ausgebaut werden, um Partner in anderen Regionen und andere Finanzprodukte wie zum Beispiel Anleihen miteinzubinden.

Neben Project Aber haben in den letzten Monaten auch andere Zentralbanken an eigenen Digitalwährungen gearbeitet. China kommt dabei wohl am schnellsten voran und hat inzwischen bereits einen rechtlichen Rahmen für den digitalen Yuan geschaffen. Großbritannien bemüht sich derweil ebenfalls, die rechtlichen Voraussetzungen für eine Digitalwährung auszuloten, während Brasilien angekündigt hat, auf jeden Fall eine eigene CBDC einführen zu wollen.