Binance, eine der weltweit größten Kryptowährungsbörsen, muss alle regulierten Aktivitäten in Großbritannien einstellen. Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA hat die Aktivitäten der Börse überprüft und sich zu diesem Schritt entschieden.

"Binance Markets Limited ist nicht berechtigt, eine regulierte Tätigkeit in Großbritannien auszuüben", so die FCA in einer Mitteilung. Die Behörde fügte hinzu, keine andere Tochter der Binance Group besitze die notwendigen Genehmigungen, um in dem Land tätig zu sein.

Die FCA warnte gleichzeitig vor Investitionen in nicht autorisierte Börsen:

"Die meisten Firmen, die Investitionen in Kryptoassets bewerben und verkaufen, sind nicht von der FCA dazu autorisiert. Das bedeutet, dass Sie sich bei Investitionen in bestimmte Kryptoassets nicht an den Financial Ombudsman Service oder dem Financial Services Compensation Scheme wenden können, wenn etwas schief läuft."

Die FCA reguliert Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) oder Ether (ETH) zwar nicht, ist aber für den Handel mit Derivaten, unter welche auch Futures-Kontrakte und Optionen gehören, zuständig. Digitale Vermögenswerte, die als Wertpapiere gelten, fallen ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der FCA.

Binance hat seine Unternehmensstruktur in einer Antwort an die FCA am Sonntag noch einmal klar erläutert. Binance Markets Ltd. ist "eine separate juristische Person und bietet keine Produkte oder Dienstleistungen über die Webseite Binance.com an", so die Börse auf Twitter. Sie fügte hinzu: 

"Die Mitteilung der FCA UK hat keine direkten Auswirkungen auf die auf angebotenen Dienstleistungen auf http://Binance.com." 

Einen Tag vor der Mitteilung der FCA hatte Binance bekanntgegeben, sich aus einem wichtigen Markt zurückziehen zu wollen. Nutzer im kanadischen Ontario, wo 15 Millionen Menschen leben, haben bis Ende des Jahres Zeit, alle aktiven Positionen zu schließen.

In diesem Zusammenhang: Binance stellt Betrieb in Ontario nach regulatorischen Änderungen ein

Binance informierte seine Nutzer am Freitag, dass Ontario nun eine "eingeschränkte Region" geworden ist. Es wurde aber kein konkreter Grund für den Rückzug angegeben. Allerdings spielte ein umfassender harter Durchgriff gegen Kryptobörsen durch die dortige Wertpapiertaufsicht OSC wahrscheinlich eine große Rolle bei der Entscheidung.

Wie Cointelegraph berichtete, hat die OSC Maßnahmen gegen die Muttergesellschaften von Kucoin und Poloniex wegen mutmaßlicher Verletzung der Wertpapiergesetze ergriffen. Anfang des Monats kündigte die Regulierungsbehörde an, sie werde wegen ähnlicher Verstöße auch Anhörungen im Zusammenhang mit Bybit abhalten.