Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat in einer Untersuchung von 11 Ländern festgestellt, dass die Nutzung von Stablecoins trotz ihrer vielversprechenden Eigenschaften durch die internationale regulatorische Fragmentierung behindert wird. In der Veröffentlichung heißt es, dass die Regulierung von Stablecoins deshalb „dringend erforderlich“ ist, aber die Vielfalt der Regulierung Risiken für ihre Integration in das internationale Finanzsystem birgt.

Die meisten Regulierungsansätze ähneln sich in Bezug auf die Zulassung von Emittenten, Rücklagenanforderungen, Risikomanagement und Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML), so der Bericht. Unterschiede in der Strukturierung von Stablecoin-Emissionen können jedoch dazu führen, dass sie im Rahmen von Banken-, Wertpapier-, Handels- oder Zahlungsgesetzen reguliert werden.

Regulierungsformen in Finanz und Krypto nach Regionen. Quelle: Bank for International Settlements

Es gibt zudem grundlegende Unterschiede in den Details der Vorschriften, der Rückzahlungspolitik und der Definition eines Stablecoins. So werden beispielsweise algorithmische Stablecoins, die nicht an externe Vermögenswerte gebunden sind, in einigen Ländern genauso reguliert wie fiat-gebundene Stablecoins. Im Vereinigten Königreich, Japan und Singapur werden sie jedoch separat reguliert, und in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind sie gänzlich verboten. Der Bericht erklärt dahingehend:

„Die Differenzen scheinen größtenteils auf die verschiedenen Merkmale der Stablecoins, die wahrgenommenen Risiken im Zusammenhang mit ihrer Ausgabe und die Art der ausgebenden Stelle zurückzuführen zu sein. [...] Die daraus resultierende Fragmentierung kann ein integriertes Finanzsystem vor erhebliche Herausforderungen stellen.“

Reserven müssen unter Umständen auf unterschiedliche Weise getrennt werden, in die Hände von Verwahrern gelegt werden, die unterschiedlichen Anforderungen unterliegen, oder, im Falle des Vereinigten Königreichs, in einen gesetzlichen Trust eingelegt werden. Auch die Prüfungs- und Liquiditätsanforderungen sind sehr unterschiedlich.

Die Anforderungen an die Technologie und die Cybersicherheit sind hingegen tendenziell eher einheitlich. Das Zusammenspiel von Stablecoins mit digitaler Zentralbankwährung, tokenisierten Einlagen und anderen digitalen Vermögenswerten muss allerdings noch genauer untersucht werden.

Quelle: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich

Der Bericht folgt den Empfehlungen der BIZ zur Regulierung von Stablecoins, die im Februar veröffentlicht wurden. Die BIZ forderte die Regierungen auf, zusammenzuarbeiten und sich mit Fragen der Offenlegung, des Risikomanagements, der Rückzahlung und anderen Themen zu befassen.

Zahlreiche internationale Gremien wie der Internationale Währungsfonds, das Financial Stability Board, die Financial Action Task Force, der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht und die International Organization of Securities Commissions haben ebenfalls eigene Richtlinien zu Stablecoins, die sie vorantreiben wollen.

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