Laut einem neuen Bericht der Digital Asset Banking Group Sygnum sehen die Vereinigten Staaten an den US-Dollar gekoppelte Stablecoins als ein wichtiges Instrument, um den Niedergang des Dollars als globale Reservewährung aufzuhalten. Um dieses Ziel zu beschleunigen, fördert die aktuelle Regierung das Wachstum des Stablecoin-Marktes und drängt den Kongress, entsprechende Gesetze zu verabschieden.

Diese Erkenntnisse stammen aus dem jüngsten Sygnum-Bericht, der die Stellung des Dollars als Reservewährung und die Bemühungen der US-Regierung, diese zu erhalten, untersucht.

US-Präsident Donald Trump und hochrangige Mitglieder seiner Regierung, darunter Finanzminister Scott Bessent und David Sacks, Trumps „Krypto- und KI-Beauftragter“, der das Beratergremium des Präsidenten für Wissenschaft und Technologie leitet, drängen auf eine rasche Verabschiedung des betreffenden GENIUS-Gesetzes, das Stablecoins und ihre Emittenten in den Vereinigten Staaten reguliert. Das Gesetz wurde am 17. Juni vom Senat verabschiedet und befindet sich derzeit im Repräsentantenhaus.

Globale Alternativen machen US-Dollar Konkurrenz

Während die US-Regierung aslo auf an den Dollar gekoppelte Stablecoins drängt, wächst weltweit der Widerstand gegen die wertstabilen Kryptowährungen. Am 16. April warnte der italienische Finanzminister, dass Stablecoins in US-Dollar ein größeres Risiko darstellen als Handelszölle und dass die Attraktivität dieser Stablecoins nicht unterschätzt werden sollte.

Die Leiterin für Lobbyarbeit bei Fireblocks, Dea Markova, erklärte gegenüber Cointelegraph, dass die Nachfrage nach Stablecoins, die nicht an den US-Dollar gekoppelt sind, trotz der derzeit begrenzten Liquidität für diese Coins steigt. Sygnum hat (unter anderem aus diesem Grund) mit Fireblocks ein Abwicklungsnetzwerk für Sofortzahlungen aufgebaut, das auch Stablecoin-Transaktionen umfasst.

Drei große Unternehmen in Abu Dhabi haben sich derweil zusammengetan, um einen an den Dirham gebundenen Stablecoin auf den Markt zu bringen, der noch von den Aufsichtsbehörden der VAE genehmigt werden muss.

Dollar-Nachfrage aus Entwicklungsländern

In dem Sygnum-Bericht heißt es, dass die Nachfrage nach US-Dollar allen voran von Privatanlegern in den Entwicklungsländern ausgeht, die mit einer steigenden Inflation und einer Abwertung ihrer Landeswährungen zu kämpfen haben.

„Die US-Regierung glaubt, dass auf Dollar denominierte Stablecoins diese Nachfrage bedienen und den erodierenden Status des Dollars als Reservewährung umkehren können“, heißt es in dem Bericht.

Katalin Tischhauser, die Forschungsleiterin bei Sygnum, erklärte gegenüber Cointelegraph: „Die Dominanz von Dollar-Stablecoins in der Kryptobranche kann dazu beitragen, die monetäre Dominanz des Dollars zu stärken, wenn die Blockchain-basierte, dezentrale Wirtschaft stark expandiert.“

Dem fügte sie hinzu:

„Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es zwingende Argumente dafür gibt, dass Stablecoins die Dominanz des Dollars darüber hinaus beeinflussen werden, es sei denn, die Nutzung von Privatanlegern in den Entwicklungsländern wird aufgrund von Anreizen beschleunigt.“

Darüber hinaus könnte Widerstand von den BRICS kommen, einem Block von 10 Ländern, der die Abhängigkeit vom US-Dollar verringern will. Laut Sygnum setzt sich die Gruppe für ein multipolares Finanzsystem ein, das die Verwendung mehrerer Fiat-Währungen für den grenzüberschreitenden Handel und die Abwicklung bevorzugt, anstatt eine einzige globale Reservewährung zu verwenden.

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