Venezuela wird der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) im Jahr 2019 seine staatlich unterstützte Kryptowährung Petro als Rechnungseinheit für den Rohölhandel vorstellen, so die venezolanische Ölgesellschaft PDVSA am 7. November auf Twitter.

Die PDVSA hat in dem Tweet ihren Präsidenten Manuel Quevedo zitiert, der auch gleichzeitig der venezolanische Minister für Öl und Bergbau ist. DAbei ging es um die kommende Präsentation:

"Wir werden Petro der OPEC im Jahr 2019 als die wichtigste digitale Währung präsentieren, die durch Öl gestützt wird."

Laut der PDVSA sagte Quevedo auch, dass der Petro als Rechnungseinheit für den globalen Rohölhandel angeboten werde. Dabei hieß es auch, dass das gesamte venezolanische Öl gegen Petro gehandelt werde.

Die OPEC ist eine globale zwischenstaatliche Organisation aus 15 Ländern, die 1960 in Bagdad gegründet wurde, um Regelungen und Richtlinien für die wichtigsten Ölexporteure der Welt zu entwickeln. Laut der OPEC-Webseite hat die Organisation seine Agenda für 2019 noch nicht festgelegt; die nächste Sitzung der Ölindustrie-Mitglieder findet am 6. Dezember in Wien statt.

Venezuela hat den Verkauf seiner vieldiskutierten, durch Öl gestützten Kryptowährung Ende Oktober offiziell gestartet. 11 Monate nachdem der Präsident des Landes den nationalen Coin angekündigt hat, kann Petro nun direkt über die offizielle Webseite oder über sechs von der Regierung autorisierten lokalen Kryptobörsen gekauft werden. Krypto-Wallets für den Handel mit dem Coin wurden jedoch Berichten zufolge von Google ausgesetzt.

Wie Cointelegraph bereits mehrmals berichtete, wirbt die venezolanische Regierung aktiv für den Petro. Maduro rief die Bürger im Oktober beispielsweise dazu auf, in Gold und Petro zu investieren. Die nationale Währung, der souveräne Bolivar, steht indessen vor einer Hyperinflation.

Der Präsident des Landes erklärte auch, dass Petro ab Oktober 2018 für internationale Handelstransaktionen verwendet werden würde. Außerdem kündigte Venezuela an, dass die Währung als Rechnungseinheit innerhalb des Landes verwendet werden würde, wodurch Gehälter und Preissysteme an den Petro geknüpft wären.

Einige Experten, Journalisten und Ökonomen stehen dem venezolanischen Coin jedoch skeptisch gegenüber. In einem Bericht von Reuters hieß es, dass der Petro weder durch Öl gestützt noch irgendwo im Land gemint werde. Die Nachrichtenagentur zitierte auch den ehemaligen Ölminister Rafael Ramirez, der schrieb, dass "der Petro [...] nur in der Vorstellung der Regierung" existiere.

Experten sagten gegenüber der Nachrichtenplattform Wired auch, dass die PDVSA, die den Petro mutmaßlich unterstützt, Schulden in Höhe von umgerechnet rund 40 Mrd. Euro habe und keinerlei Anzeichen von Handelsaktivitäten aufweise. Die Publikation erklärte, dass das bedeuten könnte, dass die Währung nur ein "Rauchvorhang" sei, um Maduros jüngste Versagen bei der Wiederbelebung der nationalen Fiatwährung zu verschleiern.