Die Operatoren von zwei Initial Coin Offerings (ICOs) sind untergetaucht, nachdem diverse Berichte sie als Betrugsfälle enthüllt haben. Im Zuge der ICOs wurden von geschätzten 32.000 Investoren knapp 536 Euro in Token gestohlen, wie der lokale Nachrichtendienst Tuoi Tre News am Montag, den 9. April berichtete.

Ifan und Pincoin sind Kryptowährung-Startups, die in Singapur bzw. Dubai sitzen sollen und Multi-Level-Marketing-Ponzi-Systeme betrieben haben, welche von den Vietnam-basierten Drahtzieher Modern Tech kontrolliert wurden.

Nachdem laut Angaben der Opfer rund 16 Trio. vietnamesische Dong (etwa 536 Mio. Euro) in der Form von Token gesammelt wurden, führte das Ausbleiben einer Ausbezahlung in Hartgeld zu einer Demonstration vor dem Hauptgebäude von Modern Tech in der Stadt Ho Chi Minh am 8. April. Wenn sich die Anklage als wahr erweist, wäre dies der (neue) größte Betrugsfall in der Geschichte der Krypto-Industrie.

Modern Tech hatte angegeben, lediglich die offizielle Repräsentanz der beiden Coins in Vietnam zu sein, bevor Medienberichte bestätigten, dass die 7 leitenden vietnamesischen Angestellten tatsächlich die Köpfe hinter der Operation waren.

Laut den lokalen Nachrichtendienst Viet Bao hat der Besitzer des Bürogebäudes von Modern Tech angegeben, dass die Firma bereits Anfang März ausgezogen war.

"Modern Tech hat vor einem Monat den Vertrag liquidiert und ist gegangen", heißt es in der Publikation. "Niemand weiß, wo sie sich jetzt befinden".

Pincoin steht schon seit Monaten unter Verdacht. Das Verzeichnis für Finanzbetrugsfälle Behindmlm veröffentlichte im Februar 2018 eine Analyse, die schreibt, dass Pincoins Buy-In-Methode und undurchsichtiger Aufbau charakteristisch für ein "ROI-Ponzi-System" seien; also ein System dessen Investitionsrentabilität auf einem Schneeballsystem aufbaut.

Die zweifelhafte Webseite ist weiterhin online, ebenso wie die von Ifan, die sich als Schnittstelle zwischen Berühmtheiten und ihren Fans getarnt hatte.