Visa-Geschäftsführer Al Kelly hat im Rahmen einer offiziellen Pressekonferenz für das erste Quartal 2021 bestätigt, dass der Zahlungsdienstleister weiterhin auf Krypto-Zahlungen setzen wird. Zugleich legte er offen, welche Strategie Visa hinsichtlich Kryptowährungen fahren will.

Der Zahlungsdienstleister, der für 2019 ein Gesamtvermögen von mehr als 72 Mrd. US-Dollar ausweist, hat sich in den letzten Monaten verstärkt in Richtung Krypto-Zahlungsdienstleistungen orientiert. Einerseits durch Kooperationen für Krypto-Debitkarten und andererseits durch Investitionen in Fintech-Startups wie das Unternehmen Zap. Allerdings hat das amerikanische Kartellamt diesen Monat verhindert, dass Visa das Startup Plaid aufkaufen kann.

Nichtsdestotrotz hat Visa langfristige Pläne, was Krypto-Zahlungen angeht. Dabei sieht sich das Unternehmen in bester Position, um sich in diesem Sektor zu etablieren. Wie aus einem Transkript der Pressekonferenz hervorgeht, meint Kelly: „Wir sind davon überzeugt, dass wir in einer einzigartigen Position sind, um Kryptowährungen sicherer, nützlicher und praktikabler für Zahlungen zu machen.“

Dabei unterteilt der Visa-CEO Kryptowährungen in zwei hauptsächliche Gruppen: „Einerseits Kryptowährungen, die eine völlig neue Anlageklasse darstellen und als Wertaufbewahrungsmittel fungieren und andererseits Stablecoins, die an bestehende Landeswährungen angebunden sind und in erster Linie als Zahlungsmittel genutzt werden.“

Für Wertaufbewahrungsmittel à la Bitcoin will Visa als „Zufahrtsrampe“ fungieren, über die Anleger von ihren Landeswährungen in die Kryptowährung einsteigen können:

„Unsere Strategie für diese Kryptowährungen ist es, mit Wallet-Anbietern und Kryptobörsen zusammenzuarbeiten, damit die Nutzer diese über Visa kaufen können oder damit bei einem unserer 70 Mio. Partner im Einzelhandel bezahlen können.“

Die Strategie für Stablecoins ist dabei deutlich proaktiver, denn Visa sieht in dieser Form von Kryptowährung „eine aufstrebende Innovation im Bereich der Zahlungsdienstleistungen, die das Potenzial hat, im weltweiten Handel genauso gebräuchlich zu sein wie jede andere Landeswährung“. In diesem Zusammenhang könnten öffentliche Blockchains womöglich zu Anknüpfungspunkten für bestehende Zahlungssysteme werden.