Nach dem jüngsten 230 Millionen US-Dollar schweren Hack von WazirX stößt die von der indischen Kryptobörse vorgeschlagene Lösung zum Ausgleich der Verluste auf erheblichen Widerstand bei den Nutzern.
Die Krypto-Community hat den Plan des Unternehmens, der die „Vergemeinschaftung der Verluste“ nach einem 55/45-Ansatz vorsieht, heftig kritisiert, wobei eine Umfrage unter den WazirX-Nutzern Berichten zufolge eine überwältigende Ablehnung dieses Vorhabens ergab.
Nutzer lehnen Vergemeinschaftung ab
Der vorgeschlagene 55/45-Ansatz sah vor, dass die Nutzer nur noch 55 % ihrer eigentlichen Krypto-Vermögen an der indischen Börse handeln könnten, während die restlichen 45 % in Tether (USDT) oder andere Token umgewandelt würden. Diese umgewandelten Token würden dann auf der Plattform im Sinne der Allgemeinheit gesperrt werden, damit für alle Anleger ausreichend Kapital verfügbar ist. Diese Entscheidung würde entsprechend für alle Nutzer gelten, unabhängig davon, ob ihre Guthaben von dem Hack betroffen waren oder nicht, effektiv wären die Verluste damit also vergemeinschaftet.

Die Umfrage zum 55/45-Ansatz, die am 27. Juli begann und am 3. August endete, ergab eine deutliche Ablehnung des Vorschlags. Die Nutzer brachten ihre Frustration und Unzufriedenheit mit dem Plan zum Ausdruck. Einige meinten, dass er ungerechterweise alle Nutzer treffe, anstatt speziell auf diejenigen einzugehen, die durch den Hack Verluste erlitten hatten.
Ein Nutzer namens aka$h brachte seinen Unmut in einem X-Posting zum Ausdruck und schlug dem CEO von WazirX, Nischal Shetty, seinen Rücktritt vor:
„Mein Vorschlag an Nischal Shetty: Kumpel, melde einfach Konkurs an, lösche Twitter und fange mit Memecoins an.“
Ein anderer Nutzer unter dem Pseudonym TakaSacca19744 stellte die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Kryptobörse in Frage und kritisierte, dass sie diesen Prozess hinauszögere. Dies sei gegenüber den Nutzern unfair, da es einfach zu lange dauere, Informationen bereitzustellen und das Problem zu lösen.
Community fordert Klarheit
Die massive Ablehnung des 55/45-Ansatzes zeigt die wachsende Frustration und Unsicherheit unter den WazirX-Nutzern, von denen viele ihr Geld zurzeit nicht abheben können. Der Umgang der Börse mit dem Hack und die anschließende Kommunikation haben bei allen Nutzern ein Gefühl der Unsicherheit über die Zukunft ihrer Investitionen hinterlassen.
Shetty hat jedoch seitdem betont, dass die Umfrage lediglich ein Mittel zur Einholung von Meinungen der Community war und keine rechtlich bindende Entscheidung. Die indische Kryptobörse hat auch die Anschuldigungen von TruthLabs bezüglich der Sicherheitslücken zurückgewiesen, die zu dem 230 Millionen US-Dollar schweren Hack geführt haben.
Der Hack hat die Bharat Web3 Association in Indien dazu veranlasst, der Entwicklung von robusten Cybersicherheitsrahmen und verbesserten Verbraucherschutzprotokollen in der Kryptoindustrie Priorität einzuräumen.
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