Sheila Warren, die Blockchain-Beauftragte des Weltwirtschaftsforums, ist der Überzeugung, dass Menschen, die vom traditionellen Finanzsystem ausgeschlossen werden oder sich diesem abgewendet haben, die treibende Kraft für die Massentauglichkeit der Technologie sein werden.
Die entsprechenden Aussagen machte Warren am 8. Juli im Rahmen der Unitize Online-Konferenz im Gespräch mit Moderatorin Shira Frank. Demnach kann die Überwindung der digitalen Zweiklassengesellschaft, das Sprungbrett sein, um die Blockchain-Technologie in den Mainstream zu hieven.
Screenshot aus der Online-Konferenz Unitize
Wie Warren meint, leisten einflussreiche Finanzinstitute zurzeit keinen gesamtgesellschaftlichen Beitrag, von dem alle profitieren, sondern lediglich eine kleine Gruppe. In diesem Zusammenhang weist sie darauf hin, dass Vertreter der Blockchain-Branche ihr gegenüber geschätzt haben, dass 20 % der Weltbevölkerung wahrscheinlich niemals eine Digitalwährung nutzen werden. In diesen 20 % bzw. auch in Teilen der verbleibenden 80 % sieht Warren den Schlüssel, um die Blockchain-Technologie massentauglich zu machen:
„Wenn wir uns angucken, was der Weg des geringsten Widerstandes ist, dann sind das interessanterweise, die Menschen, die aus verschiedenen Gründen vom traditionellen System ausgeschlossen werden. Es ist zwar am schwierigsten, Dienstleistungen für diese Gruppe zu gestalten, aber sie sind diejenigen, die am ehesten offen für Neues sind. [...] Wenn man sich um diese Leute nicht kümmert, dann hat man nicht verstanden, wo es wirklich Bedarf gibt.“
Was den weiteren Entwicklungsverlauf der Blockchain-Technologie angeht, sieht Warren zukünftig nicht die eine Killer-App, die den Durchbruch zur Massentauglichkeit bringen wird, sondern eher eine zunehmende Kooperation innerhalb der Branche, die nach und nach für Fortschritt sorgen wird.
„Der Wandel braucht Zeit“, wie Warren abschließend feststellt, wobei sie einen Vergleich zur Bürgerrechtsbewegung in den USA zieht: „Oftmals geht es für jeden Schritt nach vorne wieder zwei Schritte zurück.“
Melde dich bei unseren Sozialen Medien an, um nichts zu verpassen: X, YouTube, Instagram und Telegram – aktuelle Nachrichten, Analysen, Expertenmeinungen und Interviews mit Fokus auf die DACH-Region.